Ein älteres Ehepaar sitzt auf dem Sofa und schaut Fernsehen. Der Mann hat Schwierigkeiten die Dialoge zu verstehen.
Schwerhörigkeit nimmt Lebensqualität, denn das Verstehen wird immer mühsamer.

Unsere Ohren verankern uns in der Welt: Mit ihnen hören wir zu, horchen nach, lauschen, um unsere Umgebung zu begreifen. Wie sehr wir Menschen auf unser Gehör angewiesen sind, spüren vor allem ältere Personen auf schmerzliche Weise. Wenn ihr Hörvermögen allmählich nachlässt, können viele von ihnen ihr Umfeld zunehmend schlecht verstehen und fühlen sich isoliert. Ein schleichender Gehörverlust beeinträchtigt die Lebensqualität stark, kann im schlimmsten Fall sogar das Risiko für eine Altersdepression erhöhen – und die Anzahl der Betroffenen ist hoch. Die Bundesinnung der Hörakustiker gibt an, dass circa 5,4 Millionen Menschen in Deutschland schwerhörig sind. Doch es gibt Grund zur Hoffnung: Neue Technologien bieten Hörbeeinträchtigten mittlerweile wieder die Möglichkeit, fast wie gewohnt am Leben teilzunehmen.

„Ich kann dich so schlecht verstehen“: Was geschieht, wenn unser Gehör altert?

Im fortgeschrittenen Alter kann es passieren, dass die sogenannten Haarzellen in der Hörschnecke an Funktionsfähigkeit verlieren. Auch der Hörnerv und jene Areale unseres Gehirns, die für die neuronale Verwertung von Audiosignalen zuständig sind, arbeiten oft nicht mehr ganz so effektiv, wie sie sollen. Das führt nicht nur dazu, dass die hohen Tonfrequenzen in unseren Höreindrücken wegfallen und letztere unvollständig an uns ausgespielt werden; auch verschmelzen menschliche Unterhaltungen plötzlich so stark mit Hintergrundgeräuschen, dass ihr Inhalt für Betroffene nur noch schwer zu verstehen ist.

Hörgeräte können hier durchaus helfen, verfügen aber nicht immer über die nötige akustische Sensibilität, um den Klang richtig abzumischen. Wenn die Bedingungen ungünstig sind, produzieren manche Modelle einen Sound-Mix, der auf Dauer sehr anstrengend für die Nutzenden sein kann. Für viele ältere Menschen wird nicht zuletzt deshalb das eigene Wohnzimmer zur festen Burg, in die sie sich zurückziehen, wenn die Außenwelt ihnen ein undurchdringliches Klangwirrwarr serviert. Aber auch in den eigenen vier Wänden kann ein vermindertes Hörvermögen den Alltag sehr erschweren.

Laut, aber nicht deutlich: Ein Fernseher wird zum Störfaktor

Das Wohnzimmer ist das heimliche Herz eines Hauses: Dort machen wir es uns mit unseren Lieben gemütlich und legen in der wohlverdienten freien Zeit die Füße hoch. Auf der heimischen Couch verabreden wir uns zum Krimi-Schauen, raten bei der Quizsendung mit oder schalten die Nachrichten ein. Gerade für ältere Menschen spielt der Fernseher oft eine wichtige Rolle, denn er bietet Unterhaltung, einen Ausblick ins Weltgeschehen und die Möglichkeit, beim gemeinsamen Fernsehabend auf ungezwungene Weise mit der Familie zusammen zu sein.

Umso bedauerlicher ist es, dass die Audiosignale von TV-Geräten für Hörbeeinträchtige besonders schwer zu verarbeiten sind: Unser Gehirn ist darauf angelegt, unterschiedliche Höreindrücke anhand ihrer räumlichen Verteilung zu filtern und voneinander zu trennen. Beim Fernseher kommen jedoch alle Geräusche aus ein und derselben Quelle – was dazu führt, dass Schwerhörige gerade Dialoge besonders schlecht verstehen können.

So ging es auch Horst Faller: Die Hörschwäche des Familienvaters machte sich ab einem Alter von 50 Jahren bemerkbar. Abends auf dem Sofa konnte er die Gespräche im Fernsehen kaum noch nachvollziehen. Schnell wurde ihm klar, welche Belastung der Hörverlust für ihn selbst, aber auch für sein gesamtes Umfeld darstellte. Schwierigkeiten ergaben sich unter anderem, wenn er die Lautstärke aufdrehte, um das TV-Programm verfolgen zu können: Nicht nur seine Ehefrau, sondern auch die Nachbarn fühlten sich gestört. Zeit mit ihm verbringen wollte die Familie inmitten des abendlichen Krachs natürlich auch nicht mehr; der Haussegen hing endgültig schief. Besonders für seine Frau sei dies sehr schwer gewesen, erzählt Faller. Dass er sehr gern Actionfilme schaut – die ja nicht selten besonders geräuschintensiv sind –, machte die Sache nicht besser.

Ohrenfreundliche Lösung: Fernsehen mit OSKAR

Ein tragbarer Sprachverstärker hilft dabei, Dialoge im Fernsehen auch bei normaler Lautstärke gut verstehen zu können
Ein tragbarer Sprachverstärker hilft dabei, Dialoge im Fernsehen auch bei normaler Lautstärke gut verstehen zu können

An Horst Fallers Sohn gingen die Probleme im eigenen Elternhaus nicht spurlos vorbei. Als Gründer von Sonoro, einem renommierten Unternehmen für Soundtechnologie, begann Marcell Faller deshalb sofort, nach einer Lösung zu suchen, und versammelte hierfür sein Team aus Ingenieuren um sich. Gemeinsam mit den Kollegen entwickelte er einen Algorithmus, der in der Lage ist, menschliche Gespräche aus einem Audiosignal herauszufiltern und mittels eines kleinen, kabellosen Lautsprechers gezielt zu verstärken. Dank des Geräts, das den Namen Oskar trägt, muss Horst Faller nicht länger die Gesamtlautstärke erhöhen, wenn er eine Unterhaltung im TV schlecht versteht. Er kann stattdessen bequem alle Dialoge dort ein wenig lauter abspielen, wo er sitzt, und so seinen Wohnraum störungsfrei teilen. „Mein Fernseher spricht wieder Klartext,“ sagt Horst Faller. Auch sein Sohn ist zufrieden: „Ich habe Oskar für meinen Vater entwickelt, damit er trotz Hörverlust wieder so unbeschwert fernsehen kann wie früher.“ Das ist Marcell Faller ohne Zweifel gelungen, wie der wiederhergestellte Hausfrieden beweist.

Gemeinsam fernsehen ist nicht nur gemütlich, sondern verbindet und macht glücklich. 

Das Beispiel der Familie Faller zeigt, wie wichtig es ist, älteren Generationen die Teilhabe am gemeinsamen Leben zu erleichtern, und welche Rolle neue Technologien hierbei spielen können, damit sie besser hören können. Der Lautsprecher macht sichtbar, dass wir starke Lösungsansätze für Probleme wie Schwerhörigkeit finden und auf diese Weise die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können. Manchmal müssen die Jüngeren eben einfach nur ein bisschen genauer hinhören.

Foto: fizkes_123rf, sonoro