Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, Bienen und Hummeln summen zwischen duftenden Blumen. Schmetterlinge in den schönsten Farben fliegen durch die Luft. Soll auch Ihr Garten lebendig, artenreich und naturnah werden? Dann legen Sie kleine Wildblumenwiesen im Garten an. So entstehen vielfältige Biotope, die Nützlinge einladen, weil Sie ihnen ausreichend Nahrung bieten.

Bunte Wildblumenwiese im Garten
Wiesen mit Gräsern, Kräutern und Wildblumen sind nicht nur schön anzusehen, sie laden auch Nützlinge in den Garten ein.

Wer mäht schon gern den Rasen?

Für viele ist die Rasenpflege mit regelmäßigen mähen und düngen eine anstrengende Pflicht. Wenn Sie auch dazu zählen, sollten Sie sich für Blumenwiesen entscheiden. Die sind viel pflegeleichter. Sie werden nur zwei Mal im Jahr gemäht. Ansonsten sollten Sie nur bei akutem Bedarf eingreifen, um das natürliche Gleichgewicht nicht zu stören. Denn Wildblumenwiesen im Garten benötigen trockenen, nährstoffarmen Boden. Durch regelmäßiges Düngen und wässern würden Sie die Gräser stärken und die Wildblumen verdrängen.

Ein Streifen Wildblumen rund um die Rasenfläche (Wildblumenwiesen im Garten)
Wildblumen rund um die gepflegte Rasenfläche sorgen für bunte und lebendige Abwechslung in der Gartengestaltung.

Wilde Blumenpracht statt monotone Grünfläche

Im Gegensatz zum arbeitsintensiven englischem Rasen, dienen Wiesen mit Wildblumen der Entspannung des Gärtners. Keine Sorge, ihr Garten wirkt durch die wild wachsenden Blumen nicht ungepflegt und verwildert. Ganz im Gegenteil: Sie können mit den Blumenwiesen den Garten gezielt gestalten oder romantische Plätze schaffen. Legen Sie die Wiesen als Inseln rund um Bäume, in abgelegenen, ungenutzten Bereichen oder an Hängen an. Wichtig ist, dass die Blumen viel Sonnenlicht erhalten. Dunkle, schattige Standorte sind ungeeignet. Allerdings ist etwas Geduld gefragt, bis eine Blumenwiese artenreich und bunt blüht. Die Wiese wird mehr als nur eine Gartensaison benötigen, bis sie sich voll entwickelt hat.

Stuhl an der Wildblumenwiese im Garten
Entspannung pur: In einer Wildblumenwiese können Sie das bunte Treiben von Hummeln, Bienen und Schmetterlingen beobachten.

Prüfen Sie zuerst den Boden

Wer einen trockenen, wasserdurchlässigen, sandigen Boden im Garten hat, kann sich freuen. Mühsam ist für Sie nur, Wurzeln von Unkraut wie Giersch oder Brennnesseln zu entfernen. Wenn  Sie nun auf  die Düngung verzichten, den Schnitt auf zweimal im Jahr reduzieren und das Schnittgut abtragen, werden sich Wildblumen auf der Fläche ansiedeln. Das ist die bequemste und günstigste,  aber auch langwierigste Methode, um  Wildblumenwiesen im Garten anzulegen. Es kann einige Jahre dauern, bis sich eine Artenvielfalt von selbst entwickelt. Wenn es schneller gehen soll, pflanzen Sie einfach passende Blumen und Kräuter ein, um die Entwicklung der Blumenwiese zu beschleunigen.

Schaffen Sie beste Bedingungen

Feuchte oder lehmige Böden benötigen intensive Bodenvorbereitungen. Ein trockner, nährstoffarmer Boden ist Voraussetzung, damit die Wildblumen auch über mehrere Jahre im Garten wachsen und nicht von Gräsern verdrängt werden. Bei diesen Böden sollten Sie auf jeden Fall die Rasenschicht entfernen. Bei nährstoffreichen intensiv gedüngten Rasenflächen mit lehmigen Untergrund empfiehlt es sich sogar, oberste Schicht des Bodens (ca. 10 – 15 cm) abzutragen. Ersetzen Sie diese durch Sand oder ein Sand-Kies-Gemisch. Auf großen, sehr nassen Flächen sollten Sie außerdem eine Drainage legen.

Kaufen Sie nicht irgendeine Samenmischung

Wenn Sie sich auch in den nächsten Jahren an Ihren Wildblumenwiesen im Garten erfreuen wollen, sollten Sie sich die Zusammensetzung der Blumensamen genau ansehen. Einige vermeintliche Angebote enthalten nur einjährige Samen. Außerdem sollte die Samenmischung auch zum Standort passen. Das Angebot ist vielfältig. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich besser im Fachhandel beraten. Achten Sie beim Kauf auf jeden Fall auf heimische Pflanzen. Fremde Arten finden in Ihrem Garten möglicherweise nicht die optimalen Bedingungen. Die Freude an der bunten Wiese wäre dann nur kurz. Auch die Artenvielfalt ist je nach Mischung unterschiedlich. Einige Angebote enthalten fünf Arten, andere achtzig und wieder andere mischen Kräuter und Blumen. Welche Blumenmischung Sie letztendlich kaufen, hängt vom Standort, Ihrem persönlichen Geschmack und dem Budget ab.

Laden Sie nützliche Helfer in Ihren Garten ein

Darauf sollten Sie unbedingt achten: Viele Blumenmischung locken durch spezielle Zusammensetzung Bienen und Schmetterlinge an, denn sie bieten den bedrohten Tieren ein natürliches Nahrungsangebot. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Nützlinge in den Gärten deutlich gesunken. Sie finden auf den akkurat gepflegten Rasenflächen und Beeten weder Lebensraum noch Nahrung. Auch die Anwendung von Pestiziden in Hausgärten und Landwirtschaft bedroht nicht nur Hummeln und Bienen.  Durch den Kauf von bienen- und schmetterlingsfreundlichen Samenmischungen bringen Sie wieder Leben in Ihren Garten. Sie unterstützen damit die bedrohten Nützlinge. Übrigens: Die Hummeln und Bienen werden es Ihnen danken und fleißig für die Bestäubung und Vermehrung ihrer Gartenpflanzen sorgen.

Biene auf Blume (Wildblumenwiesen im Garten)
Ohne Bienen und Hummeln wird es keine Blumen, Bost und auch kein Gemüse geben. Mit Wildblumenwiesen unterstützen Sie gefährdete Tierarten.

Bereiten Sie den Boden gut vor

Bunter Gummistiefel mit Spaten in der Erde (Blumenwiesen im Garten.
Die Ansaat sollte auf offenem Boden erfolgen. Entfernen Sie beim Umgraben Wurzeln und Steine.

Die beste Zeit zum Anlegen Ihrer Blumenwiese ist im Frühjahr nach dem Frost im April bis Mai oder im Herbst. Wichtig ist, dass der Boden locker ist. Auf verdichteten Böden werden sich die Samenmischungen nur schlecht entwickeln. Es macht auch keinen Sinn, die Saat auf einer bestehenden Rasenfläche auszustreuen. Graben Sie den Boden um. Zur Anlage von großen Blumenwiesen können Sie sich die Arbeit mit Eggen,  Fräsen oder Motorhacke erleichtern.  Harken Sie nun die Fläche bis Sie wieder gleichmäßig ist. Damit sich der Boden setzt, sollten Sie ihn 1-2 Wochen ruhen lassen.

So säen Sie Wildblumenwiesen im Garten

Bringen Sie das Saatgut möglichst gleichmäßig aus. Hilfreicher Trick: Vermischen Sie die Saat mit Sand oder Sägemehl aus. So können sie gut sehen, wo noch nicht ausreichend gesät ist. Als Faustregel gilt: etwa zehn Gramm Saatgut pro Quadratmeter sind ausreichend. Mit einer Harke können Sie die Saat zudem verteilen. Arbeiten Sie die Samen dabei nicht tief in den Boden. Sie benötigen Licht zum Keimen. Am besten walzen Sie die Fläche, damit das Saatgut festgedrückt wird.

Mann walzt mit einer Handwalze (Wildblumenwiesen im Garten)
Nachdem sich der Boden gesetzt hat, können Sie die Saat ausbringen und mit einer Handwalze festdrücken.


In den nächsten Wochen sollten Sie ausreichend wässern, damit der Boden immer feucht ist. Benutzen Sie dafür am besten einen Rasensprenger. Mit einem Wasserschlauch würden Sie das Saatgut möglicherweise wegspülen. Achten Sie deshalb gut darauf, dass keine Wasserpfützen entstehen. Nach acht Wochen sollten Sie Ihre Wildblumenwiese im Garten mähen, um schnellwachsende Unkräuter zu beseitigen. So können sich die Blumen leichter durchsetzen. Vergessen Sie nicht, das Schnittgut zu entfernen.

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