Finden Sie nicht auch: Kerzenlicht sorgt für Gemütlichkeit, romantische Stimmung und Entspannung. Besonders in der Adventszeit gehört in vielen Haushalten das warme Kerzenlicht unbedingt zur Weihnachtdekoration. In vielen Familien ist das Basteln mit Kerzenwachs oder das Gießen schöner Kerzen eine ebenso beliebte Tradition wie Kekse backen. Ob Kugelkerzen, Bienenwachskerzen oder Duftkerzen; der Fantasie ist kaum eine Grenze gesetzt. Kinder, Eltern und Großeltern können gemeinsam leuchtende Weihnachtsdekoration gestalten. Die Vorbereitungen und Kosten sind gering. Aus Kerzenstumpen und Wachsresten könne Sie ganz einfach neue Kerzen selber machen. Wer noch mehr ausprobieren möchte, kann beim Imker, in Bastelbedarf oder im Internet Bienenwachsplatten kaufen. Einen Kerzendocht benötigen Sie in jedem Fall.

Kerzendocht selber machen – so geht’s

Kerzen selber machen: Verschiedene Gießformen und Baumwollfäden
Im Bastelbedarf können Sie Dochtfäden und Gießformen kaufen. Aber auch aus Kerzenresten lassen sich neue Kerzenkreationen zaubern.
 

Kerzen selber machen aus Wachsresten: Aus Alt mach Neu

Bunte Kerzenreste sind eine super Grundlage, um selbst Kerzen zu gießen. Hier kann sich kreativ ausgetobt werden.
Viel zu schade, um einfach im Mülleimer zu enden. Aus Kerzeresten können Sie wieder neue, wunderschöne Kerzen herstellen.

Alte Teelichter und Kerzenreste – Oft finden sich im Haushalt viele verschiedene Wachsreste, die sich zu wunderbaren, neuen Kerzen formen lassen. Durch verschiedene Farben und Zusätze wie Glitzerstaub oder kleine Goldsterne kann den neuen Kerzen ein ganz besonderes Aussehen verliehen werden.

Was Sie dafür brauchen:

  •  Kerzenreste: Diese sollten nach Möglichkeit nicht zu stark verschmutzt und die Farbtöne noch schön sauber sein und leuchten. Sie können verschiedenfarbige Reste verwenden.
  •  Gießform zum Gießen der Kerzen: Die Form sollte hitzebeständig sein und nicht schmelzen. Denkbar ist eine leere und gereinigte Konservendose, ein dickes und salzverträgliches Glas, leere Behälter von Teelichtern oder Schwimmkerzen. Sie können auch vorgefertigte Gießform kaufen. Unterschiedliche Größen und Formen sind in Bastelgeschäften oder im Internet erhältlich. Bestehen diese aus Silikon, lassen sie sich mehrmals verwenden. Je kleiner die Gießform ist, desto schneller härtet später das flüssige Wachs aus.
Kerzen selber machen: Kerzenformen werden mit flüssigem Wachs gefüllt.
Mit Gießformen aus dem Bastelbedarf können Sie viele Kerzen herstellen, wie sie wollen. Die fertigen Kerzen sind leicht zu entnehmen.

Los geht’s: So entstehen schöne Kerzen aus Wachsresten

  1. Das Wachs nach Farben sortieren. Auf diese Weise bleibt der saubere Farbton der Kerzen erhalten. Große Wachsreste etwas verkleinern, damit diese im Wasserbad schneller schmelzen.
  2. Das kleinere Gefäß mit den Wachs- oder Kerzenresten bestücken und in einen größeren Topf mit Wasser stellen. Das Wasser erhitzen und das Wachs vorsichtig schmelzen lassen. Vorsicht: Es darf keine Wasser in das Wachs gelangen! Vorhandene Dochtreste und Verunreinigungen mit dem Rührlöffel oder der Gabel aus dem flüssigen Wachs fischen.
Flüssiges Bienenwachs im Glas mit einem Docht der mit einer Wäscheklammer in den Wachs getaucht wird.
Kerzen in Gläsern sind schnell selbstgemacht. Den passenden Docht können Sie im Bastelbedarf kaufen oder mit Baumwollfäden selbst herstellen.
  1. Den Docht von der oberen Öffnung in die Mitte der Gießform straff und gerade einhängen. Das untere Ende des Dochtes mit einem Dochthalter oder beispielsweise mit einer Pinzette einer kleinen Zange festhalten. Damit der Docht gleichmäßig abbrennt, muss ein Zopfmuster mit dem geöffneten „V- Form “ zur Kerzenspitze und die geschlossene Seite der Gießform weisen.
  2. Das heiße und flüssige Wachs bis zum Rand in die Gießform füllen. Das Wachs erkalten lassen. In die gebildete kleine Vertiefung um den Docht heißes Wachs geben.
  3. Die noch weiche Kerzen vollständig erkalten lassen. Für 30 Minuten in das Gefrierfach legen und aus der Gießform nehmen. Den zu langen Docht an der Kerzenunterseite abtrennen.
  4. Jetzt dürfen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Verzieren Sie die fertigen Kerzen mit Perlen, Glimmer oder Kerzenanstecker. Im Handel gibt es speziellen Glanzlack, der die Wachsaußenhaut zum Glänzen bringt und auf den die Verzierungen gut halten.

Kerzen selber machen aus echtem Bienenwachs

Bienenwachskerzen sehen mit ihrer ockergelben Farbe und der geriffelten Oberfläche besonders schön aus. Außerdem duften sie wunderbar nach Honig. Vor allem Kinder lieben es, Kerzen aus Bienenwachsplatten herzustellen, weil sie dabei sehr selbstständig arbeiten können.

Für selbstgemachte Kerzen aus Bienenwachs brauchen Sie:

  • Bienenwachsplatten in verschieden Farben oder Mittelwände für die Kerzen
  • Einen Docht mit einer Stärke, die zum Kerzendurchmesser der Bienenwachskerzen passt. Ideal ist ein Runddocht aus geflochtenen Baumwollfäden
  • Ausstechformen für Plätzchen
  • nach Bedarf Verzierwachs oder Wachsfolien

Los geht’s:

  • Die Bienenwachsplatte über Wasserdampf etwas geschmeidig machen, damit sie beim Rollen nicht zerbricht. Die Platte auf eine gerade Unterlage legen.
  • Einen Knoten in den Docht binden und an den schmalen Rand der Bienenwachsplatte legen und leicht andrücken.
  • Die Bienenwachsplatte mit dem Docht der Länge nach einrollen und zum Schluss leicht andrücken.
  • Zur Verzierung stechen Sie mit den Plätzchenformen aus einer farbigen Wachsplatte Figurn oder Formen aus. Durch leichtes Andrücken können Sie diese an der Kerze befestigen. Auch mit Verzierwachs oder Wachsfolien aus dem Bastelbedarf lassen sich kinderleicht ausgefallene und beeindruckende Kerzen gestalten.

Kerzen ziehen

Bei dieser schon alten Methode der Kerzenherstellung entstehen lange und schmale Exemplare, die besonders für Kerzenleuchter geeignet sind.

Sie benötigen:

  • Wachs auch Wachsreste
  • Einen Baumwollfaden für den Kerzendocht, ungefähr 15 cm länger als die Kerze.
  • Ein Gefäß zum Schmelzen des Wachses. Die Kerze wird so hoch, wie das Gefäß ist.

Los geht’s:

  1. Einen Knoten am oberen Dochtende binden. Am unteren Ende beispielsweise ein Stück Holz oder einen Nagel befestige. Damit die Kerze während des Ziehens nicht vom Docht gleitet.
  2. Den Kerzendocht in das Gefäß mit dem heißen Wachs tauchen und das Wachs antrocknen lassen. Die Kerze erneut eintauchen. Sooft wiederholen, bis sie die richtige Dicke bekommen hat und anschließend hängend durchtrocknen lassen.

Alle drei Herstellungstechniken sind nicht kompliziert und führen zu wunderschönen Ergebnissen. In vielen Haushalten ist es in der Vorweihnachtszeit Kerzen selber zu machen. Kinder basteln mit dem Wachs mit großer Begeisterung Geschenke für die Eltern oder Großeltern. Allerdings dürfen die Kleinen nicht unbeaufsichtigt mit heißem Wachs arbeiten. Das kann zu schmerzhaften Verbrennungen führen. Gemeinsam mit großen Familienmitgliedern oder Freunden dürfen die Kids ihrer Phantasie freien Lauf lassen und Kerzen nach eigenen Ideen gestalten. Übrigens: Selbstgemachte Kerzen sind immer eine tolle Geschenkidee. Schöne Tauf- oder Konfirmationskerzen, individuell gestaltet, sind in vielen Familien gut gehütete Erinnerungsstücke.

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