Fitness, Sport und gesunde Ernährung sind hochaktuelle Themen. Im Trend sind deshalb auch verschiedene Sportarten, Ernährungsformen, Produkte, Sportgeräte und Hilfsmittel. Heute möchte fast jeder Mensch fit, vital und sportlich sein. Doch viele scheitern bereits an der Formulierung ihrer Ziele. Grund: Neben dem bereits erwähnten großen und oftmals unübersichtlichen Angebot im Bereich Fitness und Ernährung halten sich einige Legenden und der ein oder andere Fitness-Mythos hartnäckig in den Köpfen von Anfängern und Fortgeschrittenen. Doch vieles ist schlicht falsch und überholt.

Frau im Fitness-Studio macht Sit-Ups
Sit-Ups allein reichen nicht, um einen straffen Bauch zu bekommen.

Fitness-Mythos: Sixpack durch Sit-Ups

Sit-Ups bescheren auf direktem Wege ein Sixpack – dieser Mythos hält sich besonders hartnäckig in der Fitness-Welt. Doch bringen noch so viele Bauchübungen keinen Erfolg, wenn diese von einer Fettschicht verdeckt werden. Nur mit einer Reduktion des Körperfettanteils wird das gewünschte Ergebnis erzielt. Am besten erreichen Sie das mit einer Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining sowie einer gezielten Ernährung. Fett kann also leider nicht wie von vielen gewünscht an gezielten Körperpartien abgenommen werden. Dies wird alleine von unserer Genetik bestimmt. Nichtsdestotrotz hilft regelmäßiges Krafttraining sämtlicher Körperpartien, dem Ziel näher zu kommen, da ein höherer Muskelanteil den Grundumsatz des Körpers erhöht. Kraft- und Ausdauertraining schließen sich dabei nicht, wie von vielen Menschen angenommen, aus. Stattdessen ist es sinnvoll, Krafttraining für den Muskelaufbau zu bevorzugen und durch  Cardiotraining für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem ergänzt werden. Dabei gilt wie so oft nicht: „Viel hilft viel“. Muskeln wachsen nämlich in der Regeneration. Daher ist es wichtig, dem Körper bewusst Ruhe- und Entspannungsphasen zu gönnen.

Fitness-Mythos: Die Fettverbrennung beginnt erst nach 30 Minuten

Eine gute Nachricht für Ungeduldige: Die Fettverbrennung läuft nicht erst nach etwa 30 Minuten an. Denn bereits ab der ersten Minute zieht der Körper seine Energie aus Fetten und Kohlenhydraten. Richtig ist aber immerhin, dass sich der prozentuale Anteil mit der Zeit in Richtung der Verbrennung von Fetten verlagert. Laufen ist dabei noch nicht einmal die beste Sportart um Fett zu verlieren. Sicherlich werden dabei Kalorien verbrannt – viel effektiver für den Fettverlust ist jedoch Krafttraining, da es das Muskelwachstum fördert und so auch in Ruhe zu einem höheren Kalorienverbrauch führt. Auch brauchen Frauen keine Angst vor zu viel Krafttraining zu haben – ihr niedrigeres Level am Muskelaufbau-Hormon Testosteron verhindert Muskelberge bei Frauen.

Ernährungs-Mythos: Kein Essen nach 18 Uhr!

Beim Thema Abnehmen reagieren Menschen besonders sensibel auf Mythen, da sie ihre Diäten möglichst erfolgreich gestalten möchten. So glauben immer noch viele, jegliches Essen nach 18 Uhr würde sich direkt auf den Hüften bemerkbar machen. Da der Körper keine Uhrzeiten kennt, ist es jedoch unerheblich, wann Nahrung aufgenommen wurde. Achten Sie besser auf die Kalorienanzahl, die Sie am Tag zu sich nehmen.

Gemüse, Körner, Obst – gesunde ausgeogene Lebensmittel (Fitness-Mythos)
Eine ausgewogene, kalorienarme Ernährung und zusätzlich viel Bewegung ist gesünder und sinnvoller als Radikal-Diäten.

Ernährungs-Mythos: Abnehmen durch Radikal-Diät

Grundsätzlich sind Diäten mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht per se langfristig schlank machen: Gerade bei Crash-Diäten weit unter dem eigenen Kalorienbedarf ist der Jojo-Effekt nahezu vorprogrammiert und die verlorenen Kilos landen schnell wie auf den Hüften. Wenn Sie abnehmen und das Gewicht langfristig halten möchten, sollten Sie ihre Ernährung umstellen. Empfehlenswert  ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit leichtem Kaloriendefizit. Wenn Sie dazu regelmäßig für ausreichend Bewegung sorgen, werden die Pfunde zwar etwas langsamer verschwinden, aber dafür dauerhaft. Dabei sind weder Kohlenhydrate noch Fette als hinderlich für den Abnehmprozess anzusehen. Vielmehr sind z.B. ungesättigte Fette, wie sie etwa in Nüssen, Avocados oder Fisch vorkommen, gesund und halten sogar schlank!

Ernährungs-Mythos: Kohlenhydrate sind schlecht, Eiweiß ist gut!

Eine Frau tritt gegen einen überdimmensionalen Turm aus Cupcakes.(Fitness-Mythen)
Jeder schlemmt gern. In Maßen ist das durchaus erlaubt. Besser ist mal bewusst zu schlemmen, als dauerhaft zu Light-Produkten zu greifen.

Bei Kohlenhydraten kommt es auf die Wahl der Lebensmittel an. Weißmehlprodukte, helles Brot, Gebäck, zuckerhaltige Säfte und Limonaden sowie Süßigkeiten lassen den Blutzuckerspiegel stark schwanken und sollten vermieden werden. Komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, Kartoffeln, braunem Reis, Haferflocken oder stärkehaltigem Gemüse halten dagegen lange satt und liefern Power für Sport und einen aktiven Alltag. Eiweiß hingegen hat einen vorwiegend positiven Ruf, hält es doch lange satt und ist für die Bildung der gewünschten Muskulatur erforderlich. Eiweiß steckt vor allem in Eiern. Diese haben nach neuester Studienlage keinen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel und können bedenkenlos neben Fleisch und Fisch, den weiteren eiweißreichen Lebensmitteln konsumiert werden. Doch auch vegetarische oder gar vegane Lebensmittel helfen, den Eiweißbedarf zu decken. Hierfür eignen sich etwa Milchprodukte, wie Quark, Käse, Hülsenfrüchte, Samen und Kerne. Eine eiweißreiche Ernährung allein ist jedoch nur die halbe Miete. Denn um einen Muskelwachstum zu erreichen ist erst einmal intensives Krafttraining notwendig. Nur auf diese Weise erfährt der Körper die notwendigen Reize für ein starkes Muskelwachstum.

Ernährungs-Mythos: „Light“-Produkte sind gesund

Gerade beim Ziel „Abnehmen“ greifen viele immer wieder auf sogenannte „Light-Produkte“ zurück, diese suggerieren, gesünder als herkömmliche Produkte zu sein, wodurch sich der Konsument etwas Gutes tut. Häufig werden Fett und Zucker eingespart und durch Süßstoffe und künstliche Aromen ersetzt. Zudem sättigen diese Chemie-Cocktails nicht so gut wie herkömmliche Produkte. Aus gesundheitlicher Sicht, sind diese Produkte daher nicht zu empfehlen.

Fotos: Fotolia-Tyler Olson, Fotolia-Alexander Raths, Fotolia-BillionPhotos.com