Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und Sie machen es sich im Haus gemütlich. Es bietet Ihnen sicheren Schutz vor Wind, Nässe und Kälte. Tatsächlich? Oder gibt es einige Schwachstellen rund um das Haus? Das sollten Sie vor dem Wintereinbruch dringend überprüfen.

Graues Haus mit weißen Fenstern in Holzbauweise zwischen Bäumen im Schnee.
Wenn der Winter beginnt, sollten die Reparaturen am Haus abgeschlossen sein.

Dokumentieren Sie die Schäden sorgfältig

Nehmen Sie sich Zeit. Gehen Sie jeden Winkel rund ums Haus ab und notieren Sie auch scheinbar unbedeutende Schäden. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die eine ganze Lawine ins Rollen bringen. Eine fehlende Dachrinnenhalterung an elementarer Stelle kann unter der Belastung durch Schnee dazu führen, dass die Regenrinne abstürzt.

Notieren oder fotografieren sie die Mängel. So können Sie später bei einer Tasse Tee im warmen Haus überlegen, was zuerst behoben werden muss. Einige Bagatellen können Sie wahrscheinlich selbst erledigen. Für andere benötigen Sie einen Fachmann. Termine und Material dafür muss organisiert werden. Sie brauchen einen Plan. Starten Sie zunächst mit einem Kontrollgang.

Es wird kalt. Die Heizung muss einwandfrei funktionieren.

An einem weißen Heizkörper wird mit einer Zange das Ventil aufgedreht - Wintercheck für das Haus
Gluckert die Heizung, sollte sie entlüftet werden.

Ob Öl, Gas oder Pellets – Grundvoraussetzung für Wärme im Haus ist ausreichend Brennstoff. Überprüfen Sie, ob genügend vorhanden ist oder ob bestellt werden muss.

Wenn Sie es im Laufe des Jahres noch nicht getan haben, sollten Sie vor dem Winter die Heizanlage überprüfen lassen. Hierfür benötigen Sie einen Fachmann, der die Anlage reinigt, einstellt und die Brennleistung optimiert. Damit sparen Sie unter dem Strich viel Geld. Wer darauf verzichtet, verzichtet unter Umständen auf Kostenersparnisse von bis zu 15 Prozent.

Zudem sollten die Heizkörper im ganzen Haus kontrolliert werden. Werden diese nicht richtig warm oder gluckert es, befindet sich Luft in den Heizkörpern. Sie müssen entlüftet werden. Das können Sie ganz leicht selbst machen. Sie benötigen dafür lediglich eine Zange oder einen Vierkantschlüssel.

So wird’s gemacht:

  1. Die Umwälzpumpe der Heizanlage abstellen.
  2. Den Wasserdruck überprüfen. Ist die Anzeige nicht im grünen Bereich und damit der Druck zu niedrig, bitte Wasser nachfüllen.
  3. Um das Ventil des Heizkörpers einen Lappen oder ein Geschirrtuch winkeln und eine Schüssel darunter stellen. Die Verschraubung mit der Zange oder dem Vierkantschlüssel vorsichtig aufdrehen.
  4. Sobald Wasser austritt, kann das Ventil wieder geschlossen werden.

Auch mechanische Thermostate können sie leicht selbst überprüfen. Der Kopf lässt sich abdrehen. Darunter liegt das Ventilunterteil mit  einem kleinen Stift. Durch Ablagerungen kann sich dieser festsetzen. Bewegen Sie ihn mit einer Zange vorsichtig hin und her. Lässt er sich nicht lösen, muss der Ventileinsatz ausgetauscht werden.

Folgen Sie den Rohren durch das Haus

Oberirdische Heizungsrohre sollten gut isoliert sein. Ist die Isolierung defekt, geht Wärme verloren. Unter Umständen führen diese Mängel dazu, dass Räume überheizt werden. Dämmhüllen für Ihre Heizungsrohre erhalten Sie in jedem gut sortierten Baumarkt. Das Anbringen ist kinderleicht.

Fenster und Türen – hier kann Wärme verloren gehen

Frau sitzt in Wolljacke und Wollsocken mit nackten Beinen am Fenster bei einer Tasse Tee und liest, während die Wintersonne ins Haus scheint.
Dichte Fenster halten die Wärme im Raum und lassen keine Zugluft hinein.

Besonders in alten Häusern sind Fenster und Türen energetische Schwachstellen. Der Wind pfeift durch die kleinsten Ritzen und kühlt die Wohnräume aus. Auch wenn ein Fenstertausch aktuell nicht auf Ihrem Sanierungsplan steht, lohnt es sich, wenigsten das Dichtungsmaterial zu erneuern. Überprüfen Sie zusätzlich, ob die Scharniere fest sitzen, damit die Fenster einwandfrei schleißen. Sollten Sie allerdings Modelle mit Einfachverglasung besitzen, ist ein schneller Austausch empfehlenswert. Hier geht über die Wintermonate viel Geld verloren.

Wasserleitungen im Außenbereich vor Frost schützen

Wasserleitungen für den Garten werden bei der Vorbereitung für den Winter oft vergessen. Das kann zu bösen Überraschungen führen: Bei Frost gefriert das Wasser in den Rohren und dehnt sich aus. Die Leitungen halten dem Druck nicht stand und platzen. Deshalb denken Sie unbedingt daran, die Wasserleitungen zu entleeren und abzustellen.

Regenrinne am Haus mit Herbstblättern.
Im Herbst sammelt sich das Laub in der Regenrinne und verstopft die Fallrohre.

Dachrinnen reinigen

Herbstzeit ist Regenzeit. Herabfallende Blätter werden bis in die Fallrohre gespült. Deshalb ist es wichtig, Dachrinnen und Fallrohre zu reinigen. Auch die Befestigung sollte einwandfrei sein, damit die Rohre im Winter einer möglichen Schneelast standhalten.

Dachkontrolle ist wichtig

Handwerker überprüft auf dem Dach die Satellitenschüssel. Winterchek für das Haus
Reparaturen auf dem Dach sollte ein Fachmann übernehmen.

Besonders Dachziegel können sich während der Herbststürme lockern oder sogar herausfallen. Schäden am Dach sollten sofort behoben werden, damit keine Feuchtigkeit ins Haus dringt. Trotzdem: Klettern Sie auf keinem Fall selbst auf das Dach. Nur Profis bewegen sich dort sicher.

In schneereichen Gebieten sorgen zudem Schneefanggitter für Schutz vor herunterstürzenden Schnee und Eis. Sie sollten wenigsten über dem Eingangsbereich vorhanden sein.

Sind Antennen, Sat- oder Solaranlagen auf Ihrem Dach montiert, sollten Sie die Befestigungen überprüfen lassen. Herbststürme und Schneemassen können hier große Schäden anrichten. Auch die Abdeckungen der Schornsteine müssen fest sitzen. Auch hier ist die Hilfe eines Fachmannes mit Sicherheit angebracht.

Die Fassade sollte eine sichere Außenhülle sein

Entdecken Sie Risse in der Fassade, heißt es Sie schnell zu handeln. Hier kann Feuchtigkeit ins Haus eindringen. Im schlimmsten Fall führt das zu Schimmelbildung in den Wohnräumen. Können Sie die Schäden nicht selbst ausbessern, lassen Sie schnellstmöglich einen Fachmann kommen. Vor allem bei verputzen Fassaden breiten sich Risse schnell aus. Das kann zum großflächigen Abplatzen des Putzes bei Temperaturschwankungen führen.

Beleuchten Sie Ihr Haus

Besonders in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, dass ausreichend Außenbeleuchtung vorhanden ist. Diese sollte zudem einwandfrei funktionieren. Dunkle Ecken bergen erhebliche Unfallgefahr. Bei mangelhafter Beleuchtung können Sie schnell stolpern. Außerdem hält eine gute Beleuchtung potentielle Einbrecher fern.

Sorgen Sie für sichere Wege im Winter 

Vor allem bei Glätte und Dunkelheit kommt es schnell zu Stürzen oder Prellungen. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass mögliche „Stolpersteine“ aus dem Weg geräumt sind. Besorgen Sie rechtzeitig Streusand, um glatte Flächen sicher abzustreuen. Bei Glätte und Schnee besteht eine Räum und Streupflicht. Hauseigentümer sind gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Grundstückswege, Bürgersteige und angrenzende öffentliche Gehwege schnee- und eisfrei sind. Stürzt der Postbote oder die Nachbarin auf Ihren eisglatten Wegen, können Sie zur Verantwortung gezogen werden.

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