Sie möchten Bauen? Oder Sanieren? Dann sollten Sie sich mit den gängigsten Baustoffen auskennen.
Wir stellen Ihnen Zink als bewährtes Baumaterial und seine typischen Einsatzgebiete vor. Das Metall ist wartungsfrei enorm langlebig, leicht zu bearbeiten und zeichnet sich durch seine interessante Oberflächenstruktur aus. Zink ist beeindruckend witterungsbeständig. Im Laufe der Zeit bildet sich eine typische graublaue Patina auf der Oberfläche. Dieser natürliche Prozess lässt nicht nur eine edle Optik entstehen, sondern zeigt auch die selbstheilende Fähigkeit des Baustoffs: Kleine Kratzer und Verschmutzungen verschwinden durch einen chemischen Prozess an der Oberfläche wieder ganz von selbst. Der beliebte Baustoff ist klassischerweise blank, blaugrau oder schiefergrau und harmoniert mit allen anderen Baumaterialien perfekt. Seit einiger Zeit gibt es Bauzink auch mit langlebigen farbigen Beschichtungen. Wer es lieber bunt mag, kann an seinem Haus mit dem formbaren Baustoff farbige Akzente setzen und damit architektonische Highlights betonen.
Zink ist Entwässerungsexperte
Die Dachentwässerung ist ein langbewährtes Aufgabengebiet für Zink. Über Regenrinnen und Fallrohre wird Regen schnell vom Dach abgeleitet. Das ist wichtig, denn Wasser ist der größte Feind des Hauses. Selbst massives Mauerwerk kann durch eindringende Feuchtigkeit zerstört werden. An anderer Stelle wiederum wird Wasser dringend benötigt – zum Beispiel von Ihren Pflanzen. Tipp: Investieren Sie wenn möglich in eine Regenwassernutzungsanlage, damit das wertvolle Nass nicht einfach in der Kanalisation verschwindet. Sie können dann mit kostenlosem Wasser den Garten wässern oder Ihre Pflanzen im Wohnraum gießen. Es gibt sogar die Möglichkeit, das Regenwasser für die Waschmaschine oder Toilettenspülung zu nutzen, anstatt teures Trinkwasser wegzuspülen. Das ist wirklich ökologisch. Lassen Sie sich von einem Sanitär-, Heizungs- und Klimafachbetrieb beraten.
Übrigens: Dachrinnen aus Zink sind nicht nur nützlich, sondern auch schön. Passend zum Baustil ihres Hauses und ganz nach Ihrem Geschmack können Sie halbrunde oder kastenförmige Regenrinnen montieren lassen. Bei der Auswahl sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden, damit beispielsweise Rinnendurchmesser und Dachfläche zueinander passen.
Zink setzt architektonische Highlights
Das Dach Ihres Hauses wird erneuert oder das Dachgeschoss ausgebaut: Dann planen Sie Gauben ein. Dachgauben vergrößern den Raum und bringen viel mehr Licht ins Dachgeschoss. Ob Rund-, Spitz-, Schlepp-, Dreiecks- oder Schmetterlingsgauben – Zinkverkleidungen sorgen für hochwertige Dachanschlüsse und setzen optisch anspruchsvolle Akzente. Bei der Gestaltung mit dem flexiblen Metall kommen unterschiedliche, seit Jahrhunderten bewährte Verarbeitungstechniken zum Einsatz: Mit rautenförmigen Zinkplatten, die ähnlich wie Schindel übereinander gelegt werden, können runde Formen und gerade Flächen gleichermaßen verkleidet werden. Winkel- oder Stehfalze verbinden Zinkbahnen sowohl vertikal als auch horizontal. Diese Technik ist ebenfalls altbewährt, liefert aber ein moderneres Erscheinungsbild.
Ein Dach aus Zink? Warum nicht?
Anstelle von Dachpfannen bietet Zink sich auch als zeitlos schöne Dachdeckung an. Hier gibt es prominente Beispiele wie beispielsweise die Libeskind-Villa in Datteln oder das Hotel du Louvre in Paris. Die beiden Gebäude demonstrieren, dass ein Dach aus Zink sich in jeden Baustil – ob klassisch oder modern – einfügt. Warum sollte nicht auch Ihr Haus sich mit einem Zinkdach in die Reihe berühmter Bauwerke stellen?
Mit Dachdeckungssystemen aus Zink können Sie auch noch Farbe ins Spiel bringen: Im Trend liegen Zinkdächer in knalligen Farben, die im spannungsreichen Gegensatz zu grauem Klinker oder weißem Putz ein echter Hingucker sind. Neben Farbtönen wie Ziegelrot, blau, moosgrün oder braun gibt noch viel mehr Möglichkeiten um mit einem farbigen Zinkdach Ihrem Haus einen individuellen Charakter zu verleihen.
Multifunktionaler Hingucker: Fassaden aus Zink
Das von Libeskind entworfene Jüdische Museum in Berlin ist ebenfalls ein berühmtes, architektonisch spektakuläres Gebäude. Hier wurde die gesamte Fassade mit dem bewährten Baustoff gestaltet. Der natürliche Baustoff hat in der Berliner Architektur bereits eine lange Tradition. Denn zinkverkleidete Fassaden und andere Baubestandteile sind besonders langlebig, nicht brennbar sowie pflege- und wartungsfrei. Zudem schützen sie vor Blitzschlag und Elektrosmog.
Zink ist ein faszinierender und überzeugender Baustoff: Seit Jahrhunderten bewährt ist es flexibel und vielseitig einsetzbar. Und ökologisch ist es auch noch, denn zum einen gibt es weltweit genügend natürliche Rohstoffe, um Bauzink herzustellen. Zum anderen ist der nachhaltige Baustoff zu 100 Prozent recycelbar, sollte er irgendwann nicht mehr gefallen.
Fotos: Rheinzink