Der Fernseher leuchtet auf Standby, im Keller brennt das Licht schon seit gestern und der alte Kühlschrank ist total vereist. So sparen Sie keinen Strom. Diese kleinen Sünden kosten Sie auf das Jahr gerechnet sehr viel Geld. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten und schonen Sie Ihren Geldbeutel und die Umwelt. Das ist nicht kompliziert. Anhand unserer Checkliste können Sie überprüfen, wo in Ihrem Haushalt der Stromverbrauch gesenkt werden kann. Es lohnt sich, auch auf Kleinigkeiten zu achten.

Herd, Kühlschrank, Waschmaschine, Mikrowelle - moderne Elektrogeräte sparen Strom.
Elektrogeräte im Haushalt können unnötig viel Strom verbrauchen.

Stromkosten senken in der Küche

Der Kühlschrank kann ein echter Stromfresser sein. Oft ist hier viel Einsparpotenzial, wenn folgende Tipps beachtet werden:

  • Kühlschränke laufen 24 Stunden am Tag. Deshalb sollten moderne energieeffiziente Geräte zum Einsatz kommen. Modelle, die älter als 10 Jahre sind, verbrauchen unnötig viel Strom und das rund um die Uhr. Tauschen Sie diese Energieverschwender lieber heute als morgen aus.
  • Überprüfen Sie bei alten Geräten unbedingt die Türdichtungen. Diese werden mit der Zeit porös oder lösen sich. So kann warme Luft ins Kühlschrankinnere gelangen.
  • Überlegen Sie vor dem Kauf des Kühlschrankes, welche Größe Sie wirklich benötigen. Ungenutztes Volumen muss nutzlos mit gekühlt werden und kostet unnötig Geld.
  • Entscheiden Sie sich für ein Modell der der A+++ Klasse. Es gibt sieben Klassen: Mit A werden energieeffiziente Geräte bezeichnet, während G die schlechteste Energieeffizienz zeigt.
  • Interessant ist auch die „kWh im Jahr“-Angabe. Damit können Sie grob berechnen wie viel Stromkosten der Kühlschrank im Jahr verursacht.
  • Achten Sie auf das Energielabel. Es gibt Ihnen alle wichtigen Informationen über das Gerät wie Nettovolumen, Energieeffizienz, Energieverbrauch und Lautstärke.
  • Geräte mit No-Frost-Funktion benötigen durch einen eingebauten Ventilator bis zu 30 % mehr Strom als Low-Frost-Systeme.
  • Der Kühlschrank darf nicht neben der Heizung, einem Ofen, einer Tiefkühltruhe oder dem Herd stehen. Die Umgebung des Kühlschrankes sollte kühl sein.
  • Stellen Sie Ihren Kühlschrank nicht auf die höchste Stufe ein. Die Temperatur sollte im Innenraum 7°C betragen, im Gefrierfach -18°C. Hausfrauenregel: Wenn die Butter aus dem Kühlschrank nicht streichfähig ist, ist er zu kalt eingestellt. Denken Sie daran: ein Grad mehr verursacht ca. 6% mehr Stromverbrauch.
  • Die Kühlschranktür nur so lange wie unbedingt nötig öffnen, damit die Wärme aus der Küche nicht eindringt.
  • Keine heißen Gerichte in den Kühlschrank stellen. Einfach vorher abkühlen lassen.
  • Regelmäßiges Abtauen spart Energie. Ein vereistes Eisfach verursacht höhere Stromkosten.
  • Schalten Sie im Urlaub oder bei längerer Abwesenheit den Kühlschrank ab und räumen Sie die Lebensmittel aus. Damit sich kein Schimmel bildet, muss die Kühlschranktür dann offen stehen.

Sparen Sie Strom beim Einsatz am Herd

  • Moderne Geräte der Energieeffizienzklasse A verbrauchen beim Kochen und Backen am wenigsten Strom.
  • Wenn Sie einen Gasanschluss haben, können Sie sich freuen. Mit Gas kochen Sie am preiswertesten.
  • Bei Elektroherden sind Induktionskochfelder die besten Stromsparer, aber auch Glaskeramikplatten sind sehr energieeffizient.
  • Wenn Sie herkömmliche Herdplatten benutzen, achten Sie immer darauf, dass Platte und Topf zusammen passen. Ist der Topf zu klein, geht teure Energie über den nicht benutzen Bereich der Kochplatte verloren.
  • Nutzen Sie für das Erhitzen von Wasser besser einen Wasserkocher. Das ist effizienter als das Aufkochen mit dem Elektroherd.
  • Eierkocher bereiten Ihr Frühstücksei bis zu 50 % energiesparender als der Topf auf dem Elektroherd.
  • Beim Kochen immer einen Deckel auf dem Kochtopf lassen, damit die Wärme nicht entweicht.

Auch beim Backofen können Sie Strom sparen

  • Anders als beim Herd ist der Elektrobackofen energiesparender als der Gasbackofen.
  • Grundsätzlich verbrauchen Sie beim Backen mit Umluft weniger Energie als mit Ober- und Unterhitze.
  • Viele Kuchenrezepte oder Backanleitungen für Fertigpizzen fordern ein langes Vorheizen des Backofens. Das ist oft überflüssig und verbraucht unnötig Strom. Lediglich Blätterteig kann auf einen vorgeheizten Ofen nicht verzichten.
  • Schalten Sie den Backofen 5 – 10 Minuten vor Ende der vorgegebenen Backzeit aus. Die Restwärme reicht bis zum Ende aus.
  • Öffnen Sie die Backofentür nur, wenn Sie ihr Backwerk unbedingt prüfen müssen. Bei jedem Öffnen entweicht ca. 20 % der Energie.
  • Die bequeme Funktion der Selbstreinigung (Pyrolyse) bei modernen Geräten mit extrem hohen Temperaturen ist ein echter Stromfresser. Nutzen Sie diese nur wenn unbedingt nötig.
  • Minibacköfen, Toaster oder Mikrowelle sind für den schnellen Gebrauch, beispielsweise zum Aufbacken und Erwärmen, deutlich günstiger als der Backofen.

Geschirr spülen und Stromverbrauch reduzieren

Tellerstapel, Abwaschbürste und Gummihandschuhe - Strom sparen beim Geschirr spülen
Per Hand spülen lohnt sich nicht.
  • auch hier sollten Sie Geräte der sparsamen Energiesparklasse A+++ nutzen.
  • Die gute Nachricht für alle Spülmuffel: Abwaschen mit der Hand verbraucht zu viel Energie. Der Geschirrspüler arbeitet energieeffizienter.
  • Sie müssen nur die groben Essensreste von Tellern und Töpfen entfernen, damit diese nicht die Spülmaschine verschmutzen. Spülen Sie nicht unter fließend Wasser vor. Das verursacht unnötig Kosten, besonders dann, wenn Sie warmes Wasser verwenden.
  • Starten Sie die Spülmaschine erst dann, wenn Sie wirklich voll ist.
  • Nutzen Sie Eco- oder Sparprogramme. Auch wenn diese deutlich länger laufen, sparen sie bis zu 30 % Strom.

Weniger Strom für saubere Wäsche

  • Wie immer bei Elektrogeräten ist die Energieeffizienzklasse A am ökonomischten.
  • Stellen Sie die Maschine nur voll beladen an. Auch wenn Sie vergessen haben, Ihren  Lieblingspulli rechtzeitig zu waschen.
  • Nutzen Sie die Energiesparprogramme.
  • Bei modernen Waschmaschinen ist die Vorwäsche überflüssig. Die Wäsche lässt sich auch im Hauptwaschgang vollständig reinigen.
  • Waschen Sie mit niedrigen Temperaturen. Bei normaler Verschmutzung sind für Handtüchern, Bettwäsche und Unterwäsche 60° ausreichend. Buntwäsche wird auch bei 30°- 40° sauber.
  • Ein direkter Warmwasseranschluss spart Strom. Ist dieser nicht vorhanden lassen sich in vielen Fällen Vorschaltgeräte problemlos installieren. Informieren Sie sich bei einem Fachmann.
  • Ein Schleudergang mit hohen Umdrehungen lässt die Wäsche trockener aus der Maschine kommen. Das spart viel Energie, wenn diese im Trockner getrocknet werden soll.

Wäschetrockner energiebewusst nutzen

  • Wäschetrockner sind leider wahre Stromfresser. Nutzen Sie dieses Gerät so selten wie möglich. Wäsche, die an der frischen Luft getrocknet wurde, riecht zudem viel frischer.
  • Trockner mit viel Wäsche in der Trommel: trocknen Sie nicht mit halber Füllung.
    Trockner können hohe Stromkosten verursachen.

  • Beim Kauf des Wäschetrockners ist die Energieeffizienzklasse A+++ besonders wichtig. Entscheiden Sie sich zudem für Modelle mit Feuchtigkeitssensoren. Sie trocknen die Wäsche nur so lange wie wirklich nötig.
  • Für Haushalte, in denen der Wäschetrockner häufig genutzt werden muss, rechnet sich die Anschaffung eines teureren Gerätes mit eingebauter Wärmepumpe. Diese leitet die warme Abluft zurück in die Trommel. Das spart Energie ein.
  • Die Wäsche sollte gut geschleudert sein, bevor sie in den Trockner kommt. Bitte keine tropfnasse Wäsche hineingeben.
  • Für Bügelwäsche reicht das Programm „bügeltrocken“. Durch die Restfeuchtigkeit lassen sich Wäschestücke leichter bügeln.
  • Das Programm „Extratrocken“ ist nur selten wirklich notwendig.
  • Achten Sie darauf, dass das Flusensieb sauber ist, um den Stromverbrauch nicht unnötig zu erhöhen.
  • Stromfresser entdecken und vermeiden

    • Beim Kauf von Elektrogeräten immer auf die Energieeffizienzklasse A achten.
    • Wer sich einen neuen Fernseher kauft, sollte besonders den Stromverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr im Auge haben. Große Bildschirme können trotz bester Energieeffizienzklasse viel Strom verbrauchen.
    • Plasma-Fernsehgeräte verbrauchen im Vergleich zu LCD mehr Strom.
    • Es ist nicht leicht, sich für einen neuen Fernseher zu entscheiden. Es werden viele verschiedene Modelle mit unterschiedlichsten Funktionen angeboten. Informieren Sie sich ausreichend. Berücksichtigen Sie Ihre Fernsehgewohnheiten und lesen Sie Testergebnisse, damit Sie sich nicht ungewollt für Stromfresser entscheiden.
    • Kontrast und Helligkeit sind bei neuen Geräten häufig zu hoch eingestellt. Sie können das in den Einstellungen leicht regulieren.
    • Viele TV-Geräte trennen trotz abschalten nicht vollständig vom Netz. Verwenden Sie in diesem Fall eine Steckdosenleiste mit Netzschalter.
    • In vielen Haushalten läuft der Fernseher den ganzen Tag, ohne dass jemand Notiz davon nimmt. Schalten Sie aus. Wenn Sie bewusst fernsehen, beispielweise nur zwei bis drei Stunden am Abend, senken Sie den Stromverbrauch erheblich.
    • Fernseher und andere Multimedia-Geräte verbrauchen im Standby-Betrieb unnötig Strom. Schalten Sie die Geräte immer komplett aus.
    • Heimliche Stromfresser sind Ladegeräte für Akkus und Netzteile für Handys. Sie gehören nur dann in die Steckdose, wenn Sie tatsächlich Geräte oder Akkus aufladen wollen.
    • Steckdosenleisten mit Kippschalter helfen beim Strom sparen: Schließen Sie möglichst viele Geräte mit Stand-by-Funktion an die Leiste an. Aber Achtung: die auf der Steckdosenleiste angegebene maximale Wattzahl darf nicht überschritten werden. Machen Sie es sich zur Gewohnheit die Leisten beim Verlassen des Hauses oder zur Nacht abzuschalten.
    • Aktivieren Sie beim Computer oder Laptop die Stromsparfunktion.
    • Viele Notebooks und Tablets sind im Stromverbrauch sparsamer als der PC.
    • Vergessen Sie nicht beim Ausschalten des Computers auch Drucker, Scanner oder Lautsprecher abzuschalten. Schalten Sie die Peripheriegeräte nur dann an, wenn Sie sie wirklich benötigen.

    Energieeffiziente Lampen verwenden

  • Halogenstrahler verbrauchen viel Strom und gehen schnell kaputt.
  • Energiesparlampe und vier Stapel mit Centstücken - Strom sparen mit energieeffizienten Lampen.
    Energiesparlampen sparen Strom und Geld.

  • Verwenden Sie LEDs– und Energiesparlampen.
  • Im Keller-, Hauswirtschafts- oder Hobbyraum können Sie mit Leuchtstoffröhren erheblich Strom sparen.
  • Vermeiden Sie eine „Festbeleuchtung“ im ganzen Haus. Schalten Sie nur dort das Licht ein, wo Sie sich auch aufhalten.
  • Im Außenbereich sind Bewegungsmelder ideal. Sie schalten das Licht automatisch ein, wenn Sie es benötigen.
  • Strom sparen kann so einfach sein. Oft sind es nur alte Gewohnheiten, die verändert werden müssen. Bei der nächsten Stromabrechnung werden Sie den Unterschied schnell bemerken – wenn Sie konsequent sind.

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