Wir verraten Ihnen, wie Ihre Zimmerpflanzen mit ein paar kleinen Tricks das ganze Jahr über gesund und munter bleiben – damit Sie sich für lange Zeit an ihnen erfreuen können.
Pflanzen gewinnen Nährstoffe aus Blumenerde
Meist reicht es, wenn Sie bei der Pflanzenpflege einige Grundregeln beachten. Beispielsweise ist die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wichtig. Da Zimmerpflanzen, insbesondere ihre Wurzeln, natürlich in relativ begrenzten Verhältnissen leben, sammeln sie die benötigten Nährstoffe normalerweise aus der Erde, die sie umgibt. Lassen Ihre Pflanzen plötzlich die Blätter hängen, wirken blass und kraftlos, ist das meist ein sehr deutliches Zeichen, dass die Nährstoffe in der Erde erschöpft sind. Deshalb sollten Sie die Pflanzen regelmäßig umtopfen und mit frischer Blumenerde versorgen.
Ton- oder Kunststofftopf?
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Letztlich ist es eine Geschmacksfrage. Da Feuchtigkeit in Tontöpfen schneller verdunstet, brauchen Pflanzen hier mehr Wasser als im Kunststofftopf. Im Gegensatz zum Garten sind für den Innenraum einfach gebrannte Tontöpfe ausreichend.
Stärken Sie Ihre Zimmerpflanzen
Topfpflanzen sind am schönsten, wenn sie gesund und kräftig sind. Mit intensivgrünen Blättern und farbfrohen Blüten zeigen Zimmerpflanzen, dass es ihnen gut geht. Deshalb schadet es nicht, wenn Sie Ihren Pflanzen hin und wieder mit Dünger etwas Gutes tun. Doch setzen Sie ihn richtig ein: Langsam wachsende und empfindliche Zimmerpflanzen brauchen viel weniger Dünger als schnell und kräftig wachsende Pflanzen. Behalten Sie im Hinterkopf, den Dünger nicht in Massen, sondern in Maßen einzusetzen. Zu viel Dünger ist für Zimmerpflanzen schädlich.
Düngen Sie am besten im Herbst oder Winter. Da im Frühling die Tage wieder länger werden und die Pflanzen mehr Licht bekommen, wird ihr Wachstum auf ganz natürliche Weise angekurbelt. Dafür benötigen die Pflanzen Nährstoffe. Diese können Sie ihnen mit Blumendüngern, die speziell für Topf- und Kübelpflanzen geeignet sind, zukommen lassen. Guter Blumendünger enthält den wichtigen Stickstoff größtenteils in Form von Aminosäuren und Aminen. Das hilft den Zimmerpflanzen dabei, den Stickstoff direkt aufzunehmen. Ebenfalls wissenswert: Einige Blumendünger enthalten sogar Nährstoffe für die im Boden enthaltenen Mikroorganismen. Das heißt, der Dünger belebt nicht nur die Pflanze, sondern auch den Boden. So wird verhindert, dass Schadpilze im Boden entstehen. Gleichzeitig werden die Zimmerpflanzen weniger anfällig für Krankheiten.
Für die sichere Langzeitversorgung von Zimmerpflanzen empfehlen wir Ihnen Düngesticks. Die Sticks werden einfach in die Erde gesteckt und versorgen die Pflanze über einen längeren Zeitraum mit allen Nährstoffen, die sie brauchen.
So überstehen Ihre Zimmerpflanzen den Winter
In den kalten Monaten haben es Zimmerpflanzen nicht leicht: Heizungswärme, kalte Zugluft und fehlendes Licht stellen die Abwehrkräfte der Pflanzen auf eine harte Probe. Viele Zimmerpflanzen verlieren plötzlich Blätter oder fangen sich Spinnmilben oder Schildläuse ein. Im Winter sollten Sie daher ein gutes Auge auf Ihre pflanzlichen Schützlinge haben. Zwar brauchen Zimmerpflanzen wegen der Heizungswärme mehr Feuchtigkeit, doch zu feuchte Erde kann auch zu Schimmel oder faulenden Blättern führen. Prüfen Sie deshalb vor jedem Gießen, wie feucht die Erde noch ist. Fehlende Luftfeuchtigkeit können Sie mit lauwarmem, kalkarmem Wasser und einer Sprühflasche ausgleichen. Eine wöchentliche Sprühnebel-Dusche tut den Pflanzen gut.
Die Fensterbank ist bei vielen ein beliebter Standort für Zimmerpflanzen. Leider sind unter dem Fenster häufig die Heizkörper angebracht, wodurch viele Pflanzen schnell austrocknen. Ein Schälchen mit angefeuchtetem Tongranulat unter der Pflanze kann helfen, die Luftfeuchtigkeit um das Gewächs herum dauerhaft zu erhöhen. Achten Sie auch darauf, dass Blätter nicht die kalte Scheibe berühren. Durch den Temperaturschock werden die Blätter häufig braun und fallen ab. Gleiches gilt für kalte Zugluft, mit der die Pflanze beim Lüften in Berührung kommt. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, stellen Sie Ihre Pflanzen in den kalten Monaten in einen weniger stark beheizten Wohnraum. Damit Kälte von unten, etwa durch kalte Fensterbänke oder Fliesen, vermieden wird, reicht es schon, ein isolierendes Stück Styropor unter den Topf zu legen.
Und wenn Sie Jalousien und Vorhänge in den Wintermonaten tagsüber weit öffnen, können Zimmerpflanzen das wenige, wichtige Tageslicht optimal aufnehmen. Bedenken Sie auch: Nur wenn die Blätter staubfrei sind, kann die für die Pflanze lebensnotwendige Photosynthese stattfinden. Größere Blätter können Sie hin und wieder mit einem feuchten Lappen abwischen. Bei kleinblättrigen Pflanzen hilft eine monatliche Dusche, um den Staub zu abzuwaschen.
Expertentipp: Verschnüren Sie vor der Dusche den ganzen Topf in einer Plastiktüte. So ist der Wurzelballen geschützt und die Blumenerde wird nicht weggespült.
Unerwünschte Besucher: Blattläuse, Spinnmilben und Co.
Manchmal kann selbst die beste und aufmerksamste Pflanzenpflege nicht verhindern, dass sich Schädlinge auf Ihren Zimmerpflanzen niederlassen. Das ist zwar ärgerlich, aber durch schnelles Eingreifen mit einem Pflanzenschutzmittel können Sie größere Schäden meist abwenden. Aus Rücksicht auf Ihre Gesundheit und die Umwelt empfehlen wir Ihnen jedoch, nicht gleich zur Chemiekeule zu greifen. Ökologisch unschlagbar ist Kaliseife, die es zum Beispiel als sprühfertiges Produkt zu kaufen gibt. Die Wirkstoffe sind Kaliumsalze natürlicher Fettsäuren mit einer besonders guten, insektiziden Wirkung. Sprühen Sie das Pflanzenschutzmittel einfach auf die befallene Pflanze und vergessen Sie die Blattunterseiten nicht. Schädlinge werden chemiefrei bekämpft – nützliche Insekten wie Marienkäfer, Flor- oder Schwebfliegen werden geschont. Und sollten Sie ein Haustier zu Hause haben, wird auch dieses sich über ein umweltschonendes, unbedenkliches Pflanzenschutzmittel freuen.
Foto Amaryllis: @Fotolia – zhz_akey, Foto Begonie: @Fotolia – geco,