Schon nach wenigen Wochen ist es Ihnen klar: Sie haben den falschen Job angenommen. Zuerst war es nur ein unwohles Gefühl und die Hoffnung, dass der Arbeitsalltag sich noch nach Ihren Vorstellungen entwickelt. Aber dann sind Sie sich fast sicher: In diesem Job werden Sie nicht glücklich. Was nun?

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Unzufriedenheit im Job spiegelt sich oft in Streits in gemeinsamen Meetings. Geraten Sie oft mit Ihren Kollegen aneinander, kann es sinnvoll sein, den Arbeitgeber zu wechseln.
Ständige Kritik ein nicht wertschätzendes Arbeitsklima führen früher oder später zur inneren Kündigung.

Ist es wirklich ein aussichtsloser Fall oder gibt es auch positive Momente? Überlegen Sie gut, was Sie wirklich stört. Manchmal ist die Arbeit erfüllend, aber eine Kollegin aus der Abteilung unerträglich.  Besteht die Möglichkeit das Büro zu wechseln? Suchen Sie das Gespräch mit ihrem Chef. Möglicherweise ist das gesamte Arbeitsklima angespannt oder respektlos. Oder noch schlimmer: Der Chef ist das Problem. In diesem Fall wird ein Gespräch schwierig werden. Aber nichts ist unmöglich. Unter Umständen weiß Ihr Vorgesetzter nicht, wie er auf andere wirkt oder dass er Sie überfordert. Miteinander reden kann oft Wunder bewirken. Aber Vorsicht: Machen Sie keine Vorwürfe. So drängen Sie Ihr Gegenüber in die Ecke. Erklären Sie, wie Sie sich fühlen und was Ihr Problem ist. Dann können Sie im besten Fall nach einer gemeinsamen Lösung finden.

Sie hatten ganz andere Vorstellungen…

Das kann vorkommen. Jetzt sollten Sie sich fragen, worin die Ursache für diesen Irrtum liegt. Hat Ihnen der Chef zu viel versprochen? Waren Sie naiv oder schlecht informiert? Möglicherweise haben Sie sich auf Hörensagen verlassen. Oder Sie waren unter Druck, mussten schnell einen neuen Arbeitsplatz finden. Ist es das Berufsbild oder ist der Job in anderen Firmen besser? Haben Sie tatsächlich den falschen Job angenommen? Viele Berufsanfänger malen sich ihren zukünftigen Arbeitsplatz in den schönsten Farben. Voller Motivation wollen sie ihr erworbenes Wissen und Können einbringen und stoßen dann an Grenzen eines jahrelang erprobten Workflows. Das ist frustrierend, zählt aber zum Kapitel „Berufserfahrungen“. Unter Umständen wollen Sie auch zu viel auf einmal. Vergessen Sie nicht: Sie müssen sich erst einarbeiten. Der Chef und die Kollegen wollen sicher sein, dass Sie die Aufgaben zuverlässig und fehlerfrei erledigen können, bevor Sie diese eigenverantwortlich übernehmen. In diesem Fall ist es am besten, wenn Sie noch etwas Geduld aufbringen. Zeigen Sie, was Sie können.

 „Neue Besen kehren gut – aber die alten wissen, wie man in die Ecken kommt.“

Den falschen Job angenommen: Depressiver Mann sieht auf die Unterlagen auf seinem Schreibtisch.
Es kann viele Ursachen geben, warum die Arbeit keinen Spaß bringt. Einige können Sie selbst verändern.

Versuchen Sie, sich auf die Situation einzulassen. Wenn Arbeitsabläufe in Ihrem alten Job anders strukturiert waren, muss das nicht unbedingt besser gewesen sein. Hinterfragen Sie, wenn Sie etwas nicht verstehen. Mit Ihren Fragen können Sie Impulse geben, die Dinge ins Rollen bringen. Manchmal sind Kollegen für gute Ideen dankbar. Unter Umständen ist es sogar besser, gefestigte Strukturen beizubehalten. Never change a winning team! Geben Sie sich etwas Zeit. Möglicherweise können Sie selbst etwas zur Verbesserung der Situation beitragen? Es müssen nicht immer nur die anderen sein, die sich ändern sollten.

Setzen Sie sich eine Frist. Beispielsweise: In drei Wochen sollte sich meine Aufgaben verändert haben. Ich möchte dann folgende Dinge selbstständig erledigen dürfen… Achten Sie darauf, dass diese Ziele realistisch sind. Wenn Sie dadurch Kompetenzen überschreiten oder Kollegen übergehen, werden sich Ihre Wünsche vermutlich nicht erfüllen.

Schrift: Jetzt neue Wege gehen! und 2 Schuhspitzen (Thema: Den falschen Job angenommen)
Die Entscheidung, einen neuen Job zu suchen, kann ein befreiendes Gefühl sein.

Sie haben den falschen Job angenommen

Sie sind sicher, dass Sie etwas verändern müssen. Die Signale sind deutlich: Morgens wollen Sie nicht aufstehen. Montags um 9:00 Uhr freuen Sie sich schon auf das Wochenende. Und wenn Sie Ihre Kollegin am anderen Ende des Flurs entdecken, verstecken Sie sich schnell auf der Toilette. So kann es tatsächlich nicht weitergehen. Sie müssen sich einen neuen Arbeitsplatz suchen und zwar schnell. Damit Ihnen nicht der gleiche Fehler zweimal passiert, sollten Sie sich über wesentliche Dinge klar werden. Was war Ihnen wichtig, was auf Ihrem jetzigen Arbeitsplatz schief lief? Machen Sie sich eine Liste. Dann können Sie im nächsten Vorstellungsgespräch nach diesen für Sie ausschlaggebenden Kriterien fragen.  Sehen Sie es positiv: Sie wissen jetzt genau, was Sie wollen.

Zu guter Letzt: Wie konnte es dazu kommen, dass Sie den falschen Job angenommen haben? Finanzieller Druck kann zu falschen Entscheidungen führen. Aus diesem Grund sollten Sie ihren jetzigen Job erst kündigen, wenn Sie etwas Besseres gefunden haben.

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