Wer mit einem Hund die Wohnung teilt, muss in Einrichtungsfragen einige Kompromisse eingehen. Die Vierbeiner machen Schmutz. Sie bringen Dreck mit hinein, verlieren Fell und tapsen bei Regen mit nassen Pfoten in die Wohnung. Wer nicht den ganzen Tag hinter seinem Liebling her putzen möchte, sollte deshalb auf pflegeleichte und praktische Fußböden Wert legen.

Wohnen mit Hund: Golden Retriever liegt auf einem hellen Langflor-Teppich. Auf dem hellgrauen Sofa dahinter sitzen Vater, Mutter und Kind.
Wenn Sie trotz Hund nicht auf Teppiche verzichten wollen, sollten Sie einen leistungsstarken Staubsauger besitzen.

Teppich oder Auslegeware verschmutzen schnell

Teppichboden bindet den Schmutz und schluckt die Geräusche der Hundepfoten auf dem Boden. Für Allergiker kann ein Teppich als Fell- und Schmutzfänger sinnvoll sein. Leider ist ein Teppichbelag sehr pflegeintensiv. Pippipfützen eines Welpen, Flecken von Kauknochen oder nasse Pfotenabdrücke lassen sich oft nur mühevoll entfernen. Lange Hundehaare verfangen sich schnell im Teppichboden und machen in Zeiten des Fellwechsels oft mehrmaliges Saugen am Tag notwendig. Besonders wenn auch Kleinkinder über den Boden krabbeln, kann hygienische Sauberkeit eine zeitintensive Herausforderung werden. Flauschige Teppiche ziehen jeden Hund magisch an. Leider sehen sie deshalb schnell schmuddelig aus. Wer auf einen Lang- oder Hochflorteppich nicht verzichten möchte, sollte ihn in ein Zimmer legen, das der Hund nicht betreten darf. Unser Tipp: Schaffen Sie sich einen Staubsauger mit Teppichbürste, aber ohne Beutel, an. Die Hundehaare füllen Staubsaugerbeutel im nu und verursachen schnell beachtliche Kosten. Die Auffangbehälter beutelloser Sauger lassen sich mühelos auskippen und wiederverwenden. Selbst große Mengen Sand oder Hundefell sind damit schnell beseitigt. Hilfreich ist auch, die Teppichfarbe auf den Hund abzustimmen. Helle Hundehaare auf einem schwarzen Teppich sind wunderbar zu sehen. Schwarzes Fell lässt helle Teppichböden viel schneller schmuddelig wirken.

Hundepfoten schaden dem Holzparkett

Parkett ist häufig zu empfindlich. Die Hundekrallen können Kratzer verursachen und Hunde-Urin lässt das Holz aufquellen. Zudem entstehen unschöne Flecken. Besonders lackierte Parkettböden sehen schnell beansprucht aus. Etwas robuster sind geölte und gebürstete Oberflächen. Dennoch: Parkett ist pflegeintensiv in der Hundehaltung.

Heller Labradormischling liegt auf dem Boden. Wohnen mit Hund.
Hunde können mit ihren Krallen empfindlichen Bodenbelag zerkratzen.

Hunde rutschen leicht auf Laminat

Laminat ist pflegeleicht. Schnell sind Hundehaare und Schmutz zusammengefegt oder weggesaugt. Allerdings sollte auf hochwertige Qualität geachtet werden, damit es nicht von den Hundekrallen zerkratzt wird. Übrigens: Kratzer fallen auf hochglänzendem Laminat  schneller auf als auf matten. Auch eine Maserung versteckt mögliche Hundespuren. Der Nachteil: Laminat ist sehr glatt und bietet Pfoten keinen Halt. Vor allem alte Hunde haben es auf dem rutschigen Untergrund oft schwer. Für Hundesenioren ist ein Laufweg aus rutschfesten Teppichen oft eine große Hilfe. Grundsätzlich geben geriffelte und gebürstete Oberflächen mehr Halt. Krallengeräusche sind leider auf Laminat gut zu hören. Aber viele Hundebesitzer gewöhnen sich schnell daran. Unser Tipp: Achten Sie beim Kauf des Laminats auf eine hochwertige wasserfeste und antibakterielle Versiegelung.

Bodenfliesen sind ideal für den Eingangsbereich

Wohnen mit Hund: Labrador frisst Trockenfutter aus dem Fressnapf auf Laminatboden.
Der Bodenbelag rund um den Fressnapf ist besonders beansprucht.

Fliesen sind nicht nur pflegeleicht, sondern robust. Hier entstehen keine Kratzer. Flecken und Hundehaare lassen sich kinderleicht beseitigen. Leider sind auch Fliesen sehr glatt. Wilde Vierbeiner können auf dem rutschigen Boden in Schwierigkeiten kommen. Eine Fußbodenheizung lieben aber alle Hunde. Sie legen sich dann gern auf den warmen Fliesen ab.

Steinteppich: Kratzfest und rutschhemmend

Junger Hund liegt auf einem Steinteppich-Boden vor dem Sofa (wohnen mit Hund)
Kratzfest und sehr belastbar: Scharfe Krallen können einem Steinteppich Boden nichts anhaben.

Besonders langlebig und robust sind Böden aus Marmorkies und Harz. Die so genannten Steinteppich-Systeme sind besonders kratzfest und halten auch große Hunde lange aus, ohne Kratzspuren aufzuweisen. Zudem sind die Böden durch ihre natürlich raue Oberfläche rutschhemmend. Besonders Hunden, die gerne spielen oder älteren Hunden, bietet dieser Untergrund besseren Halt und kann Stürze verhindern. Die Oberfläche des Bodens lässt sich in verschiedene Rutschklassen gestalten, um individuellen Anforderungen gerecht zu werden. Durch die fugenlose Verlegeweise ist auch das Reinigen keine große Herausforderung – einfach saugen und nass wischen.  Wichtig ist jedoch, die Steinteppiche professionell zu versiegeln, damit Feuchtigkeit und andere Flüssigkeiten nicht in den Boden einziehen können.
Der Aufbau eines Steinteppich-Bodens sollte dabei von einem Spezialisten durchgeführt werden, damit das Ergebnis auch hohen Beanspruchungen durch scharfe Krallen oder Hundepipi standhält. Übrigens können  Steinteppiche einfach über bestehende Bodenbeläge und durch die anti-rutsch Eigenschaften sogar auf Treppen verlegt werden.

Gelenkschonender Bodenbelag für den Hund

Viele Hundebesitzer schwärmen von Vinyl. Die gummiweiche Oberfläche bietet Hundepfoten Halt und schont die Gelenke. Das Klicken der Hundekrallen ist auf Vinyl- oder Linoleumböden deutlich leiser als auf Laminat. Außerdem sind beide Bodenbeläge einfach sauber zu halten. Das Material ist wasserfest, antibakteriell, leicht zu reinigen, kratz- und stoßfest.

Für welchen Bodenbelag Sie sich auch entscheiden: Hundebesitzer müssen in der Regel einen Kompromiss eingehen zwischen persönlichem Wohlfühlstil und den Bedürfnissen des Tieres. Allerdings muss der Hund auch nicht jeden Raum betreten dürfen. So bleiben Ihnen Wohnbereiche für helle Auslegeware und Designerteppiche.

Fotos: Fotolia_WavebreakMediaMicro, Apuncto, Fotolia_chalabala, Steinteppich-verlegen