Der Wecker klingelt. Sie stehen auf, frühstücken in aller Ruhe, schieben die Kaffeetasse zu Seite und starten Ihren Laptop – der Traum vom Homeoffice. Die Zahl der Angestellten, die ganz oder teilweise zu Hause arbeiten, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Doch Vorsicht: Nicht jeder wird mit Heimarbeit glücklich. Einige sind dafür einfach nicht geeignet, bei anderen stimmen die Vorrausetzungen nicht. Besonders Frauen geraten durch die verschwommenen Grenzen zwischen Arbeit und Haushalt schnell unter Druck. Müttern mit kleinen Kindern scheint das Homeoffice häufig als gute Lösung, um berufstätig bleiben zu können. Aber wer im Vorfeld keine klaren Strukturen geschaffen hat, läuft Gefahr sein Multitasking unter Beweis stellen zu müssen.
Tipps, damit die Arbeit im Homeoffice entspannt wird:
- Der Küchentisch ist kein geeigneter Arbeitsplatz. Ideal ist ein Büro, in dem Sie die Tür schließen und ungestört arbeiten können. Sollte das nicht möglich sein, schaffen Sie eine optische Trennung durch einen Vorhang, ein Regal oder Paravent. So signalisieren Sie anderen Familienmitgliedern, dass Sie ungestört sein möchten, wenn Sie arbeiten. Gleichzeitig haben Sie das Geschehen außerhalb nicht im Blick und können sich besser auf die Arbeit konzentrieren.
- Sparen Sie nicht an der Ausstattung ihres Homeoffice. Der Stuhl sollte Ihren Rücken schonen und die Beleuchtung Ihre Augen nicht überanstrengen. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber, ob einige Anschaffungen vom Unternehmen übernommen werden. Spezielle Programme oder die Kosten für einen PC finanzieren einige Firmen gern. Die optimale Ausstattung der Mitarbeiter ist auch im Interesse des Arbeitgebers, damit der Arbeitsablauf im Homeoffice effektiv ist.
- Schaffen Sie klare Verhältnisse: Die Arbeitszeit im Homeoffice sollte festgelegt und mit dem Chef und Kollegen abgesprochen sein. Auch eine Pausenzeit, in der Sie nicht telefonisch erreichbar sind, kann vereinbart werden.
- Kommunikation ist besonders wichtig. Neben den Informationen über die Arbeitsabläufe sollten Sie den Kontakt zu den Kollegen pflegen. Um sich nicht aus den Augen zu verlieren, ist Skype for business eine gute Alternative zu täglichen Mails. So sehen Sie die neue Frisur oder den Aktenberg auf dem Schreibtisch Ihrer Kollegin und bleiben im Gespräch.
- Besonders Teamplayer vermissen im Homeoffice häufig den Austausch mit anderen. Überlegen Sie gut, ob Sie für einsame acht Stunden täglich geeignet sind. Können Sie sich selbst gut strukturieren? Manche Arbeitnehmer sind dankbar über vorgegebene Strukturen und Arbeitseinteilungen. Wenn Zeit- und Selbstmanagement für Sie schon immer eine große Herausforderung sind, bietet der strukturierte Büroablauf im Team für Sie die besseren Arbeitsbedingungen.
- Sollten Sie dazu neigen, nicht „nein“ sagen zu können, ist die Gefahr größer, dass Sie sich im Homeoffice auf deutlich mehr Überstunden einlassen. Schaffen Sie sich eine deutliche Trennung zwischen Beruf und Privatem. Oft sind dafür kleine Tricks hilfreich: Erledigen Sie den Einkauf erst nach den Bürozeiten. Dann müssen Sie die Arbeit zum Feierabend rechtzeitig beenden bevor die Geschäfte schließen. Oder machen Sie einen Feierabendspaziergang. So befreien Sie den Kopf vom Arbeitsalltag und stimmen sich auf Ihr Privatleben ein.
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