Schimmel im Bad kommt oft vor. Denn Schimmelpilze lieben Feuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 30 Grad. Seifenreste, Hautschuppen und Haare bieten ihnen zudem genügend Nährstoffe. Kein Wunder also, dass sie sich in dem feuchtwarmen Klima eines Bades richtig wohl fühlen und schnell ausbreiten. Besonders in rissigen Fugen, Silikondichtungen und an Wandecken tritt Schimmel häufig auf. Aber auch an Duschvorhängen oder –wänden und hinter Schränken können die unschönen schwarzen Flecken entstehen. Das sieht nicht nur hässlich aus, es ist auch gesundheitsschädlich.
Lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen
Vorbeugen ist wichtig und gar nicht so kompliziert. Wenn Sie einige Verhaltensweisen konsequent umsetzen, können Sie verhindern, dass Schimmel im Badezimmer überhaupt erst entsteht. Ursache ist die hohe Luftfeuchtigkeit, die beim Baden und Duschen entsteht. Um das Schimmelrisiko zu minimieren, sollten Sie das Bad regelmäßig lüften – im Idealfall sogar schon beim Duschen. Ein gekipptes Fenster sorgt für Luftzirkulation und dass der Wasserdampf nach draußen zieht. Auf jeden Fall sollten Sie nach dem Baden und Duschen bei weit geöffnetem Fenster bis zu 25 Minuten kräftig lüften. Auch im Laufe des Tages ist es sinnvoll, dass die Fenster im Bad regelmäßig zu öffnen. Denn was viele unterschätzen: Auch feuchte Handtücher, Gardinen oder Duschvorhänge führen zu erhöhter Luftfeuchtigkeit. Lüften durch die geöffnete Badezimmertür reicht nicht aus und führt sogar dazu, dass sich die Luftfeuchtigkeit in anderen Räumen ausbreitet.
Hohe Gefahr von Schimmelbildung
Fensterlose Bäder sind besonders gefährdet und können häufig nur über die Tür belüftet werden. In diesem Fall ist es ratsam, die Fenster der Nebenräume zu öffnen, um für die nötige Luftzirkulation zu sorgen. Wo es geht, sollten Badlüfter eingebaut werden. Sie leiten die feuchte Luft durch spezielle Rohre ins Freie. Oft sind die Lüfter mit dem Lichtschalter verbunden und sorgen so für regelmäßigen Luftaustausch beim Betreten des Bades. An deckenhoch gefliesten Wänden oder an Duschkabinen setzt sich der Wasserdampf ab. So bleibt die Feuchtigkeit lange im Bad und es entsteht schnell Schimmel im Bad. Besonders in kleinen Bädern ist es deshalb sinnvoll, die Fliesen mit einem Tuch trocken zu wischen. Nützlich sind auch Abzieher für Duschkabinen. Damit können Sie auch von größeren Flächen das Wasser schnell entfernen. Duschvorhänge sollten zum Abtropfen ausgebreitet werden.
Heizen gegen Schimmel
Nicht nur lüften ist wichtig, auch heizen. Die warme Raumluft nimmt die Luftfeuchtigkeit besser auf und die Wände trocknen schneller. Vor allem in der kalten Jahreszeit sollten Sie deshalb im Bad heizen. Die empfohlene Temperatur für Badezimmer liegt zwischen 21 und 23 Grad. Die maximale Luftfeuchtigkeit sollte unter 60 Prozent liegen. Zum Vergleich: die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40 und 55 Prozent. Werte die darüber liegen, können auch hier zu Schimmelbildung führen.
Schimmelflecken schnell beseitigen
Bekanntes Hausmittel gegen Schimmel im Bad ist Essig. Ist die Ausbreitung gering, können Sie damit gute Ergebnisse erzielen. Allerdings sollten Sie den Essig eine Weile einwirken lassen. Auch 80 Vol.% Alkohol ist ein beliebtes Mittel. Leider verfliegt der Alkohol schneller. Chemische Schimmelentferner, beispielsweise auf Chlorbasis, bitte nur in schlimmen Fällen verwenden. Tragen Sie dabei Gummihandschuhe und sorgen Sie für ausreichende Belüftung des Bades.
Bürsten Sie nach der Behandlung die betroffenen Stellen kräftig ab, damit der Schimmel rückstandlos beseitigt ist. Für die Fugen erhalten Sie im Baumarkt spezielle Fugenbürsten, die die Schimmelbeseitigung leichter machen. Schwämme und Lappen, die Sie zur Reinigung der Schimmelstellen verwendet haben, gehören in die Mülltonne, damit sich die aufgenommenen Pilzsporen nicht an anderer Stelle ausbreiten können.
Schimmelbefall in Silikonfugen ist schwierig zu entfernen. In den meisten Fällen ist es effektiver und zeitsparender, das Silikon komplett zu erneuern. Wichtig dabei ist, vor dem Auftragen der neuen Silikonschicht den Untergrund gründlich zu reinigen.
Schimmel im Bad durch falsche Baustoffe
In Bädern sollten sogenannte Feuchtraumplatten verbaut werden. Sie erkennen die Platten, die meist aus Gipskarton hergestellt werden, an ihrer grünen Oberfläche. Durch eine spezielle Imprägnierung halten diese Platten der Belastung durch die hohe Luftfeuchtigkeit stand und erschweren die Schimmelbildung. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Feuchtraumplatten zu versiegeln. Das führt auch zur besseren Haftung von Wandfarben. In vielen Fällen wird dafür Tiefengrund verwendet, der vor der Weiterverarbeitung gut durchgetrocknet sein sollte. Wer die Badrenovierung schnell beenden möchte, kann spezielle Abdichtungsfolien verwenden, die einfach auf die Feuchtraumplatten geklebt werden. Auch spezielle Wandfarben reduzieren das Schimmelrisiko. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Farben frei von Lösungsmitteln und Weichmachern sind. Empfehlenswert sind zudem Kalk- und Lehmputze, die den Wasserdampf aufnehmen. Die Mineralputze sind Feuchtigkeitspuffer: Sie nehmen hohe Feuchtigkeit auf und geben sie später beim Trocknen langsam in die Raumluft ab.
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Und wenn man kein Fenster im Bad hat was macht man dann da ??
Hallo Anja, dann kann nur über die Tür für Luftzirkulation gesorgt werden. Allerdings sollte in diesem Fall im Nebenraum ein Fenster geöffnet werden. Wenn die baulichen Gegebenheiten es zulassen, ist der Einbau eines Badlüfters auch sinnvoll.
Bekannte haben sich aus diesem Grund für eine Duschabtrennung entschieden. Vorher hatten sie einen Vorhang, dann eine Klapptür aus Kunststoff. Beides war irgendwann nicht mehr gut zu reinigen oder sogar mit einem Schimmelansatz.