Der Wocheneinkauf ist geschafft und Sie kommen mit voll beladenen Tüten nach Hause zurück. Verderbliche Lebensmittel kommen in den Kühlschrank, Tiefkühlkost ins Eisfach und auch Obst, Gemüse und Backwaren haben meist einen festen Platz in der Küche. Aber haben Sie sich schon mal darüber nachgedacht, dass manche Lebensmittel bei der richtigen Lagerung noch länger halten?

Ihr Kühlschrank kann mehr, als Sie wissen

Häufig werden Lebensmittel im Kühlschrank dort gelagert, wo gerade Platz ist. Allerdings ist Kühlen nicht gleich Kühlen. Denn moderne Kühlschränke bestehen aus mehreren Kältezonen, die es möglich machen, die unterschiedlichen Lebensmittel entsprechend ihrer Bedürfnisse zu lagern.

Im oberen Fach betragen die Temperaturen etwa 5 bis 8°C. Käse, Kuchen und abgedeckte Speisen sind hier bestens aufgehoben. Die mittleren Fächer sind mit rund 5°C etwas kühler. Hier lagern andere Milchprodukte wie Sahne, Quark und Joghurts. Leicht verderbliche Lebensmittel (Fleisch, Wurst und Fisch) liegen am besten im Fach über dem Gemüsefach – es ist mit rund 2°C das kälteste. Diese Zone eignet sich übrigens auch gut für schonendes Auftauen tief gefrorener Lebensmittel.

Im Gemüsefach ganz unten herrschen mit 10°C vergleichsweise milde Temperaturen.

Die Fächer in der Tür sind üblicherweise zwischen 10 und 12°C kalt – ideal für Getränke oder Lebensmittel, die keine starke Kühlung benötigen (zum Beispiel Eier, Butter und Margarine, Marmeladen, Ketchup und Senf).

Im Kühlschrank bleiben Lebensmittel länger frisch.
Achten Sie beim Verstauen der Lebensmittel auf die verschiedenen Zonen im Kühlschrank.

Noch einige Grundregeln:

  •  Achten Sie darauf, Ihren Kühlschrank nicht zu überfüllen. Stehen die Lebensmittel dicht an dicht, werden sie nicht optimal gekühlt und verderben dadurch schneller.
  • Nahrungsmittel gut verpacken, um sie vor dem Austrocknen und vor Geschmacksveränderungen zu schützen.
  • Reinigen Sie den Kühlschrank einmal im Monat zum Beispiel mit heißem Wasser und Essig, um Keimen keine Chance zu geben.

So bleiben Obst und Gemüse länger frisch

Die milden Temperaturen im Gemüsefach des Kühlschranks sind optimal für die Lagerung von Obst, Gemüse und Salat. Eine grobe Faustregel: Heimisches Obst wie Äpfel und Birnen mögen es kühl, Exoten wie Bananen und Zitrusfrüchte eher warm. Allerdings gibt es Ausnahmen wie Kiwis oder Feigen.

Diese Lebensmittel bleiben im Gemüsefach länger frisch: Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Feigen, Kirschen, Kiwis, Nektarinen, Pflaumen, Pfirsiche, Weintrauben, Zwetschgen, Artischocken, Blattsalate, Blumenkohl, Broccoli, Erbsen, Karotten, Knoblauch, Zwiebeln, Kohl, Radieschen, Rosenkohl, Rüben, Sellerie, Spargel, Spinat und Zuckermais.

Obst und Gemüse bleiben bei richtiger Lagerung länger frisch.
Obst und Gemüse schmecken frisch am besten. Damit dies möglichst lange so bleibt, sollten Sie auf die richtige Lagerung achten.

Lagern Sie Obst und Gemüse immer unverpackt und waschen Sie es erst kurz vor dem Verzehr. Kontakt mit Wasser macht viele dieser Lebensmittel empfindlicher und angreifbarer für Keime. Entfernen Sie bei Karotten und Radieschen vor der Lagerung das Grün. Achten Sie außerdem bei Obst auf Druckstellen und drehen Sie es von Zeit zu Zeit, damit sich auch keine Druckstellen bilden.

Kartoffeln mögen es kühl und dunkel, sollten aber dennoch nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. In einem kühlen, trockenen, frostfreien und abgedunkelten Raum (etwa im Keller oder Vorratsraum) können sie auch in größeren Mengen einige Wochen lang gelagert werden. Steht Ihnen eine solche Lagerungsmöglichkeit nicht zur Verfügung, kaufen Sie Kartoffeln lieber in kleineren Mengen, die Sie schnell verbrauchen können. Wird das Nachtschattengewächs falsch gelagert, keimt es und bildet giftiges Solanin. Dieser Stoff befindet sich auch in den grün verfärbten Stellen (schneiden Sie diese großflächig heraus) sowie in den Kartoffelkeimen.

Dieses Obst und Gemüse gehört auf keinen Fall in den Kühlschrank

Nicht alles Obst und Gemüse verträgt Kälte. VIeles wird bei kühler Lagerung schneller fade, bekommt braune Stellen und verliert an Geschmack. Deshalb bewahren Sie folgende Lebensmittel besser bei Zimmertemperatur auf:

Avocados, Bananen, Tomaten, Ananas, grüne Bohnen, Granatäpfel, Auberginen, Gurken, Zucchini, Kürbis, Melonen, Mango, Papaya, Paprika, Passionsfrüchte und Zitrusfrüchte.

 Backwaren vor Schimmel bewahren

Je mehr Luft an das Brot gelangt, desto schneller schimmelt es. Kaufen Sie deshalb kein vorgeschnittenes Brot, sondern lieber einen halben oder ganzen Laib. Am längsten hält das Brot, wenn es in ein Küchentuch eingewickelt im Brotkasten verstaut wird. Diesen regelmäßig auswischen, da auch herumliegende Krümel die Schimmelbildung fördern können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Brot rechtzeitig verzehrt wird oder Sie zu viel gekauft haben, frieren Sie es ein. Schneiden Sie es aber vorher in Scheiben, damit Sie es später in Toaster oder der Mikrowelle schneller wieder auftauen können.

Fleisch, Milch, Eier und Fisch lagern

Für tierische Produkte gelten bei der Lagerung andere Regeln als für pflanzliche. Zunächst einmal sollte die Kühlkette möglichst nicht unterbrochen werden. Da diese Lebensmittel sehr empfindlich sind, kaufen Sie diese stets frisch und lagern Sie sie möglichst kühl und nicht zu lange.

Generell sollte Wurst und Fleisch aus der Transportverpackung befreit und auf einem Teller mit Deckel oder einer luftdicht verschließbaren Schale gelagert werden. Auch Käse am besten aus der Folie befreien und  in Butterbrot- oder spezielles Käsepapier einwickeln. Denn in Folie fängt Käse leicht an zu schwitzen – das dabei entstandene Kondenswasser kann schnell zu Schimmelpilzen führen.

Milch, Sahne, Joghurt und andere Milchprodukte sind sowohl licht- als auch wärmeempfindlich und gehören in den Kühlschrank. Ungeöffnete Verpackungen können mindestens bis zum vermerkten Haltbarkeitsdatum verzehrt werden. Angebrochene Packungen stets abdecken, damit sie keine Gerüche annehmen.

Fleisch, Fisch und Milchprodukte am besten kühl und dunkel lagern.
Verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte sollten kühl und dunkel gelagert werden.

Eier am besten immer im Kühlschrank lagern. Ihre Schale ist sehr porös, sodass Gerüche oder Mikroorganismen leichter eindringen können. Eier daher kühl und abgedeckt (im Eierkarton) in der Kühlschranktür aufbewahren – frisch sind sie hier bis zu vier Wochen haltbar.

Expertentipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Ei noch gut ist (weil beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen ist), geben Sie es in ein mit Wasser gefülltes Glas. Sinkt es zum Boden, können Sie es ohne Bedenken verzehren. Ist das Ei bereits schlecht, steigt es durch die sich im Inneren gebildeten Gase an die Wasseroberfläche.

Auch zubereitete Lebensmittel richtig aufbewahren

Bleibt nach den Mahlzeiten noch etwas übrig, sollten die Speisen in einem geeigneten Vorratsgefäß im obersten Fach des Kühlschranks lagern. Für längere Haltbarkeit ist wichtig, dass das Gericht nach dem Garen schnell und gründlich abkühlt. Gekochtes daher erst erkalten lassen, bevor es in die luftdicht verschlossene Frischhaltedose gefüllt wird. Diese ist für die Lagerung optimal, damit die Lebensmittel nicht vorzeitig austrocknen und verderben. Zudem schützt die richtige Verpackung vor fremden Gerüchen und Keimen.

Bei der richtigen Lagerung halten übrig gebliebene Speisen mehrere Tage.
Gemeinsam kochen macht Spaß. Bei der richtigen Lagerung halten übrig gebliebene Speisen mehrere Tage.

Fotos: Fotos 593@Fotolia, M.studio@Fotolia, Syda Productions@Fotolia, nenetus@Fotolia