Sie wissen sicherlich: Ohne Handwerker wie Klempner, Mechaniker, Schlosser und Installateure geht beim Neubau eines Hauses nichts. Und auch bei Bestandsbauten sind Eigentümer hin und wieder auf die Hilfe der Profis angewiesen. Doch wussten Sie auch, dass es bei einer verstopften Toilette oder einem defekten Wasserhahn nicht der Klempner ist, den Sie anrufen sollten?

Kein Klempner: Ein Anlagenmechaniker überprüft ein defektes Waschbecken.
Waschbecken oder Toilette machen Probleme – Kein Grund, einen Klempner zu rufen. Vielleicht ist ein Installateur hier der richtige Ansprechpartner?

Klempner und Installateur – zwei unterschiedliche Berufe

Umgangssprachlich werden die Bezeichnungen Installateur, Anlagenmechaniker und Klempner häufig durcheinandergebracht. Das liegt daran, dass einige Berufe mittlerweile modernisiert wurden und heute anders genannt werden. So montierten Installateure ursprünglich fertige Geräte und Anlagenkomponenten wie Heizungen oder Waschbecken. Ihre Fachgebiete unterteilten sich in Gas- und Wasserinstallateur (oder Sanitärinstallateur), Heizungsinstallateur (auch Heizungsbauer) und Elektroinstallateur.

Fälschlicherweise wird diese Berufsgruppe häufig als „Klempner“ bezeichnet. Die aktuelle Bezeichnung in Deutschland für den ehemaligen Installateur lautet allerdings Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (kurz: SHK) – und genau diesen sollten Sie rufen, wenn die Toilette nicht funktioniert oder das Waschbecken hoffnungslos verstopft ist.

Ein Klemper schweißt bei schönem Wetter eine Regenrinne auf dem Dach.
Hauptaufgabe eines Klempners ist das Verkleiden von Dächern. Er kümmert sich um Fassaden, Schornsteine und die Montage von Regenrinnen.

Übrigens untergliedert sich der Beruf des Anlagenmechanikers SHK nach der Ausbildung in die Schwerpunkte Umwelttechnik, Gas- und Wassertechnik oder Klimatechnik. Mit der einfachen Bezeichnung „Installateur“ werden Sie diesem vielfältigen Berufen also kaum gerecht – das Wort „Klempner“ in diesem Zusammenhang zu verwenden wäre sogar völlig falsch.

Das macht der Klempner wirklich

Der Klempner (in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich offiziell auch Spengler genannt) ist, anders als viele denken, überwiegend auf Dächern im Einsatz.

Er bearbeitet Feinbleche aus Eisen, Zink, Kupfer, Blei und Aluminium und stellt damit Dacheindeckungen, Dachentwässerungen und Lüftungsanlagen her. Hauptsächlich besteht seine Aufgabe darin, Dachflächen, Schornsteine und Fassaden mit Blechen zu verkleiden. Außerdem montiert der Klempner auch Regenrinnen.

Dafür ist ein Installateur zuständig

Wer von einem Installateur spricht, meint eigentlich einen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Diese umständliche Bezeichnung wird jedoch immer noch durch die Bezeichnung „Installateur“ abgelöst.

Installateure sind für Sie der richtige Ansprechpartner, wenn Sie neue Anlagen planen und installieren lassen wollen, oder alte Systeme verändern und reparieren.
Doch Installateure sind bei weitem nicht nur einfache Handwerker, nur Armaturen tauschen oder Rohre installieren.

Was können „Installateure“?

Die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind vielseitig begabte, handwerkliche Spezialisten. Ihr Aufgabengebiet umfasst Planung, Konzeption, Auf-, Ein- und Umbau verschiedenster Systeme. Sie sind u.a. verantwortlich für:

  • Ein- und Umbau von Heizungsanlagen
  • Modernisierung von Heiz- und Kühlsystemen
  • Montage von Klima-, Lüftungs- und Solaranlagen
  • Beratung von Kunden hinsichtlich Verbrauch und Leistung
  • Optimierung der häuslichen Energieeffizienz
  • Störungsbeseitigung in Anlagen und damit verbundenen Systemen
  • Montage von Armaturen und Anschlussteilen
  • uvm.

Video-Tipp: Jobportraits Klempner und Installateur

Der Bayerische Rundfunk hat den Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sehr anschaulich dargestellt und in ihrem Jobportrait interessante Einblicke in die Arbeit und Ausbildung dieser vielseitigen Handwerker geschaffen. Wir wollen euch dies natürlich nicht vorenthalten:

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Quelle: Bayerischer Rundfunk

Bilder: Fotolia