Wer den Raum unter seinem Dach ausbaut, denkt ganz automatisch über schräge Wände und das geeignete Mobiliar nach. Doch bevor das erste Regal aufgebaut wird, müssen die gesetzlichen Bestimmungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingehalten werden. Denn der Gesetzgeber fordert mit wenigen Ausnahmen eine gut gedämmte und tatsächlich luftdichte Gebäudehülle. Die EnEV gibt den Mindestwärmeschutz der Dachdämmung vor – und zwar auch für Dachgauben und -fenster, die bestimmte Werte erreichen müssen. Das ist sinnvoll, da ansonsten unnötig viel Heizenergie durchs Dach verloren geht. Das belastet nicht nur die eigene Haushaltskasse, sondern auch die Umwelt.
Vorsichtig, Feuchtigkeit!
Damit Wärmedämmung funktioniert, müssen die Wohnetagen und der Dachboden dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt sein. Sie ist der Feind vieler Dämmstoffe. Denn wenn die Mineralwolle nass wird, verliert sie automatisch ihre Dämmleistung. Und wo es permanent feucht ist, droht Schimmelbefall. Daher muss die Dachdämmung dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt werden. Gefahr droht aber nicht nur von außen: Sturm, Regen und Schnee können Feuchtigkeit unter der Dachdeckung durch in die Dachkonstruktion treiben. Anders, als viele denken, kann die unerwünschte Feuchtigkeit jedoch nicht nur von außen ins Gebäude eindringen: eine vierköpfige Familie gibt zum Beispiel täglich bis zu zwölf Liter Wasser an die Raumluft ab. Bei Hausarbeiten wie Putzen und Wäsche trocknen, beim Duschen und Baden, doch auch durchs Atmen und Schwitzen gelangt Feuchtigkeit in die Innenräume. Sind Wände und Dach schlecht gedämmt, kondensiert der Wasserdampf an den kalten Stellen der Gebäudehülle und ist dort als Tauwasser der ideale Nährboden für Schimmel. Dieser gefährdet nicht nur die Gesundheit der Bewohner, sondern wirkt sich auch auf die Bausubstanz des Hauses aus. Darum sollten Sie bei allen Ausbau- und Dämmmaßnahmen auf eine professionelle, fachgerechte Ausführung achten – vom Keller bis zum Dach. Dazu gehört dann auch, sich Gedanken zu machen, ob beispielsweise beim Befestigen eines Dübels in der Dachschräge mit dem Bohrer die vor Feuchtigkeit schützende Folie im Dachaufbau beschädigt wird.
Das Dach ist sensibel
Das Dach muss nicht nur sorgfältig gegen Wärmeverluste isoliert werden, es sind auch sehr viele Anschlüsse abzudichten. Mit ihren vielen Ecken, Kanten und Durchbrüchen gelten Dächer energetisch gesehen ein sehr sensibles Bauteil. Dachdecker nutzen daher neben den üblichen Dachdämmstoffen auch spezielle Folien, um die Dämmung von außen und innen zusätzlich vor Feuchtigkeit zu schützen.
Feuchtigkeitsschutz mit System
Unter dem Dach werden sogenannte Unterdeckbahnen verlegt, während innen eine Luft- und Dampfsperre die Dämmung vor Feuchtigkeit schützt. Doch was zunächst recht einfach klingt, ist beim genauen Hinsehen eine große Herausforderung. Denn die Unterdeckbahnen sind enormen Beanspruchungen ausgesetzt. Schon bei der Verlegung muss sichergestellt sein, dass sie nicht beschädigt werden – was auf staubigen und manchmal unübersichtlichen Baustellen nicht immer einfach ist. Gleichzeitig müssen alle Anschlüsse an Antennen, Lüftungsrohren, Dachfenster oder Schornstein dauerhaft wind- und regendicht ausgeführt werden. Im Dachhandwerk setzen sich dafür geklebte Verbindungen durch.
Unser Tipp: Der luft- und winddichte Schutz der Dachdämmung sollte vom Profi ausgeführt werden. Denn was einfach klingt, ist eine echte Herausforderung: Auf der schmutzigen Baustelle eine Folie so mit dem staubigen Mauerwerk zu verbinden, dass weder Sommerhitze noch Winterfrost die Klebeverbindung lösen, ist eine Aufgabe für Experten.
Auch bei der Qualität der Dachfolien und Kleber sollten keine Kompromisse eingegangen werden. Denn alle Teile müssen nach Jahren und tausenden Belastungsstunden mit wechselnden Temperaturen und viel Wind weiter voll funktionsfähig sein. Profis bevorzugen deshalb aufeinander abgestimmte Dachsysteme, statt unterschiedliche Materialien von verschiedenen Herstellern zu verwenden. Nur wenn Dachfolien und Klebematerial perfekt aufeinander abgestimmt sind, hält die Gebäudehülle für Jahrzehnte und schützt die Innenräume zuverlässig vor Feuchtigkeit.
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Ich würde gerne das Dach ausbauen. Mir war nicht bewusst, dass ein Dach so viele Anschlüsse hat, die es abzudichten gilt und dass dazu Dachdämmstoffe alleine nicht ausreichen, sondern auch spezielle Folien zum Einsatz kommen. Ich denke, dass ich eine Beratung durch einen Dachdecker in Anspruch nehmen werde.
Also wir vor über einem Jahr unser Haus gekauft haben, musste noch einiges renoviert werden. Nun möchten wir auch das Dach umbauen und ich bin über solche hilfreichen Tipps, wie im Artikel, sehr dankbar. Ich finde es besonders hilfreich, dass hier auch auf den Schutz vor Feuchtigkeit eingegangen wird, da die Dämmung des Daches regelmäßig wechselnden Wetterverhältnissen ausgesetzt ist. Ich bin mir sicher, dass ein Experte auf alles achten wird und mit hochwertigen Werkstoffen ein toller Wohnraum entstehen kann.
Wenn es darum geht, das Dach auszubauen und vor Feuchtigkeit zu schützen, ist die Expertise eines erfahrenen Dachdeckers von großer Bedeutung. Ein Dachdecker kann die richtigen Materialien und Techniken verwenden, um sicherzustellen, dass das Dach dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt ist. Dabei spielen Aspekte wie die richtige Abdichtung und die Verwendung von Dampfbremsen eine entscheidende Rolle. Durch die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Dachdecker können mögliche Probleme vermieden und ein langfristig trockenes und sicheres Wohnklima geschaffen werden.