Warmwasser sparen ist in vielen Haushalten noch kein großes Thema. Viele versuchen, ihre Energiekosten hauptsächlich über den Stromverbrauch zu senken. Aber wussten Sie, dass in deutschen Haushalten im Durchschnitt bis zu zwölf Mal mehr Energie für die Bereitung von warmem Wasser aufgewendet wird als für Licht? Wenn Sie Warmwasser sparen, gewinnen Sie also doppelt: Einmal durch sinkende Kosten für das Wasser und zudem durch niedrigeren Energieverbrauch. Gleichzeitig schonen Sie die Umwelt durch weniger CO2-Ausstoß und verringern so Ihren ökologischen Fußabdruck. Machen Sie mit! Mit unseren Tipps können Sie ganz leicht Warmwasser sparen ohne auf Wohnkomfort verzichten zu müssen.
Sparen an der Basis: die Warmwasserbereitung
Wie das Wasser erwärmt wird, ist ausschlaggebend für die Höhe der Kosten. Grundsätzlich sind zentrale Heizsysteme wie Öl, Gas, Fernwärme und solarthermische Anlagen günstiger als dezentrale Systeme wie Durchlauferhitzer und Boiler. Zusätzlich sparen moderne Anlagen, weil sie deutlich effektiver und dazu umweltfreundlicher arbeiten. Veraltete Systeme verursachen unnötig hohe Energiekosten. Eine Modernisierung rechnet sich deshalb schnell.
Ausschlaggebend sind auch die eingesetzten Brennstoffe. Ob Sie Ihr Wasser mit Strom, Heizöl, Erdgas, Holzpellets, Hackschnitzel oder regenerativen Energiequellen erwärmen, wirkt sich direkt auf die Kosten aus. Bei einer Modernisierung Ihrer Heizanlage sollten Sie also nicht nur auf den Preis für die Anlage und den Einbau, sondern auch auf die Brennstoffpreise und die zukünftige Entwicklung achten.
Alte Haushaltsgeräte möglichst schnell austauschen
Waschmaschinen, die älter sind als 10 bis 15 Jahre verbrauchen durchschnittlich pro Waschgang zwischen 84 und 110 Liter. Moderne Maschinen dagegen kommen mit viel weniger Wasser aus. Sie benötigen ungefähr 49 Liter Wasser pro Waschgang. Jetzt dürfen Sie rechnen: Wie alt ist Ihre Waschmaschine und wie häufig starten Sie einen Waschgang am Tag, in der Woche, im Monat?
Auch Geschirrspüler, die in die Jahre gekommen sind, sollten ausgetauscht werden. Achten Sie beim Kauf neuer Haushaltsgeräte auf das Energielabel. Die Energieeffizienzklasse A+++ ist am sparsamsten. Und ganz gleich ob Wasch- oder Spülmaschine: beide Geräte sollten nur angestellt werden, wenn sie voll beladen sind. Nutzen Sie zudem Öko-Waschgänge, um den Wasserverbrauch zu reduzieren.
Warmwasser sparen im Bad: Es kommt auf jeden Tropfen an
Ein Vollbad sollten Sie sich nur ausnahmsweise zur Entspannung gönnen, denn Sie verbrauchen dabei bis zu 140 Liter warmes Wasser. Für die tägliche Pflege ist duschen mit einem Verbrauch von ca. 15 Liter pro Minute also deutlich günstiger. Die meisten kommen mit 70 Litern pro Dusche aus. Es kommt natürlich auch darauf an, wie lange Sie duschen.
Mischdüsen für Duschköpfe und Wasserhähne reduzieren den Wasserdurchfluss und mischen Luft dazu. Gleichzeitig wird das Wasser beschleunigt und kommt mit kräftigem Strahl bei reduzierter Menge heraus. So müssen Sie auf das gewohnte Duschgefühl nicht verzichten. Die Düsen und Duschköpfe lassen sich problemlos nachrüsten. Gleichzeitig reduzieren die Mischdüsen die Verkalkungsgefahr. Auch dadurch sparen Sie, denn tropfende Wasserhähne vergeuden schnell große Wassermengen. Tropft der Wasserhahn nur alle 10 Sekunden, verschwenden Sie jährlich fast 800 Liter Wasser.
Es lohnt sich auch, die eigenen Gewohnheiten zu überprüfen. Lassen Sie beim Zähneputzen den Wasserhahn laufen? Oder auch beim Putzen? Das sollten Sie in Zukunft ändern. Das Wasser läuft ungenutzt und vergeudet in den Abfluss. Benutzen Sie zum Putzen besser einen Eimer, in dem Sie den Putzlappen ausspülen.
Tipp: In Bad und Dusche unbedingt Einhandmischer einbauen. Hier kann die Temperatur sehr einfach gewählt werden. Dadurch muss nicht so viel Wasser laufen, um die richtige Temperatur einzustellen.
Muss es wirkliches warmes Wasser sein?
Was viele nicht wissen: Die Hände werden auch dann richtig sauber, wenn sie mit kaltem Wasser gewaschen werden. Sie sollten nur Seife benutzen, um Schmutz und Mikroben von der Haut zu lösen.
Es ist ein längst überholter Mythos, dass Böden mit heißem Wasser gewischt werden müssen. Ganz im Gegenteil: Die meisten Allzweckreiniger sind Kaltreiniger, die bei hohen Wassertemperaturen nicht effektiv reinigen. Deshalb sollten Sie beim Putzen, Reinigen der Fenster oder Aufwischen besser kaltes oder maximal lauwarmes Wasser verwenden. Nur zum Fettlösen, beispielsweise beim Abwischen in der Küche wird warmes Wasser benötigt.
Überprüfen Sie die Wassermengen, die Sie täglich benutzen. Muss der Eimer zum Putzen tatsächlich so voll sein? Benötigen Sie zum Abwaschen ein volles Spülbecken? Wer bewusst darauf achtet und seine Gewohnheiten verändert, kann schnell viel warmes Wasser und damit erhebliche Energiekosten sparen.
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Vielen Dank für ihren Beitrag zum Warmwasser sparen. Mir war nicht bewusst, welche Heizsysteme am besten sind. Dank ihrem Beitrag weiß ich nun besser bescheid wenn ich mir bald eine neue Wohnung zulege. Meine Mama kauft immer Heizöl und ich dachte ein Durchlauferhitzer wäre besser, aber jetzt hat sich meine Meinung geändert. Vielen Dank!
Meine Eltern heizen zu Hause noch mit Heizöl. Deren Kessel ist bereits 23 Jahre alt. Danke für den Tipp, die Heizanlage zu modernisieren, um Heizkosten einzusparen.
Wir möchten unsere Heizung modernisieren. Danke für den Tipp, nicht nur auf die Kosten der Heizanlage zu schauen, sondern auch die Brennstoffpreise zu berücksichtigen. Ich werde mich bei Gelegenheit mit einem Fachmann auseinandersetzen, der auch zukünftige Entwicklungen berücksichtigen kann.