Das Leben in einem Tiny House ist mittlerweile für viele Menschen nicht nur vorstellbar, sondern sogar erstrebenswert geworden. Die Gründe für diese Entscheidung sind selbstredend vielseitig und persönlich, doch bei den meisten Tiny House Besitzern spielten das Bedürfnis nach einer minimalistischen Wohnform, die nachhaltig ist sowie das Bedürfnis nach mehr Freiheit und auch finanzielle Ersparnis sicherlich eine Rolle.

Junge Frau beim Blumen gießen im Tiny House
Oft entscheiden sich Singles für das Wohnen im Tiny House kombiniert mit dem Leben auf dem Land.

Diese besondere Art des Wohnens ist ein besonderes Lebensgefühl, eine feste Überzeugung.

Tiny House ist inzwischen ein feststehender Begriff. Übersetzt bedeutet er so viel wie kleines Haus oder winziges Haus. Gemeint damit sind Häuser, die äußerlich auffallend klein sind. Kleine Holzhäuser zum Wohnen sind eine Antwort auf den Wohnraummangel in Großstädten, eine materialistisch gesinnte Welt und steigende Immobilienpreise. In den letzten Jahren wuchs das Bedürfnis nach einem einfachen, ökologischen Leben wieder zusehends. Immer mehr Menschen interessieren sich daher für die kleinen, aber feinen Häuser. Sie wollen sich von dem Massenkonsum abwenden und in dieser minimalistischen Art des Wohnens Ruhe und Glück finden.

Die sogenannte Tiny House Bewegung entstand in Amerika und wird inzwischen auch in Europa immer beliebter. Die kleinen Häuschen finden immer mehr Liebhaber, stehen sie doch für ökologisches Interesse, Unabhängigkeit und ein Stück mehr Freiheit. Das Minihaus ist mehr als ein kurzlebiger Wohntrend, da sich immer mehr Menschen dazu entschließen, überflüssige Dinge loszulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Dazu gehört es oft auch, das Leben umzustellen und neu zu beginnen. Dahinter steckt auch der Gedanke, dass weniger Besitz automatisch weniger Sorge und weniger Arbeit bedeutet. Dadurch bleibt mehr Zeit, um sich auf andere wichtige Dinge zu konzentrieren. Das Wohnen auf dem Land in einem kleinen Holzhaus ist daher für viele Menschen ein Traum.

Die Kosten von einem kleinen Holzhaus

Die Kosten eines kleinen Hauses variieren stark je nach Modell und Ausstattung. Im Vergleich zu einem normalen Haus sind die kleinen Häuser natürlich günstiger. Die Kosten für ein kleines Eigenheim liegen zwischen 30.000 bis 90.000 Euro.

Häuser mit einem ausgefallenen Design oder einer besonderen Ausstattung können natürlich teurer sein. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die kleinen Häuser zu finanzieren. Der Vorteil eines mobilen Hauses liegt in der Flexibilität.

Der Wohnort kann relativ schnell und unkompliziert gewechselt werden. Andere Optionen sind ein feststehendes Modulhaus oder ein gebautes Holzhaus. Bei einem feststehenden Modul- oder Minihaus muss man sich natürlich um ein Grundstück kümmern.

Tiny House im Bau
Minimalistisch und nachhaltig Leben: Wohnen im Tiny House ist ein ganz neues Lebensgefühl.


Es gibt auch Häuser, die sich autark versorgen können und keinen Anschluss an das Wasser- oder Stromanschluss benötigen. Der Preis des Hauses ist natürlich von der Ausstattung abhängig. Handwerklich begabte können auch abwägen, ob sie das Haus selbst bauen möchten. In der Regel ist dies jedoch keine gute Idee, wenn man keine Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Der Bau eines Hauses, in dem man wirklich dauerhaft wohnen kann, ist nicht einfach. Besondere Probleme sind die Elektro- sowie die Sanitärinstallation und der Einbau der Heizung und der Dämmung.
Bei elementaren Fehlern wird ein Haus schnell unbewohnbar. Wenn im Winter die Heizung nicht richtig funktioniert, macht es keine Freude in dem Haus zu leben. Auch die Bildung von Schimmel kann ein gewaltiges gesundheitliches Problem darstellen.

Welche Tiny House-Arten gibt es?

Die kleinen Häuser gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Kleine Holzhäuser zum Wohnen gehören mit Sicherheit zu einer der schönsten Optionen. Sie sind besonders robust und natürlich. Die Holzbauweise hat viele ökologische Vorteile. Bei den Holzhäusern gibt es natürlich auch unterschiedliche Formen, Ausstattungsoptionen und Größen.

Generell unterscheidet man grob drei unterschiedliche Arten von Tiny Houses, Tiny Houses auf Rädern (mobil), Modulhäuser (feststehend) und Minihäuser (feststehend). Kleine Holzhäuser zum Wohnen zählen zu den Minihäusern.

Diese kleinen Holzhäuser sind natürlich nicht mit Gartenhütten zu verwechseln. Ein richtiges Holzhaus zum Wohnen bietet die gleichen Annehmlichkeiten wie ein normales Haus, ein funktionierendes Badezimmer, warmes Wasser und natürlich eine Heizung.

Tiny House Siedlung
Da es viele Fans der kleinen Raumwunder gibt, entstehen sogar schon Tiny House Siedlungen.

Für wen ist ein Tiny House geeignet?

Mit Sicherheit ist nicht jeder ist dafür geeignet, in einem kleinen Haus zu leben. Daher sollte der Kauf eines kleinen Hauses vorher gut überlegt sein. Natürlich ist es ein großer Unterschied, ob das Haus als dauerhafter Wohnsitz oder als Ferienheim gedacht ist. Die Entscheidung, in einem kleinen Holzhaus zu leben, bringt natürlich viele Veränderungen mit. Es fühlt sich anders an, auf weniger als 40 Quadratmeter zu leben. Bei wenig Raum sind viel Organisationsvermögen und Flexibilität gefragt. Aber es macht sehr viel Spaß, kreative Lösungen zu finden oder einfach sich von überflüssigen Dingen zu lösen.

Für viele Menschen ist es eine große Erleichterung, eine Übersicht die Dinge zu haben, für die sie zuständig sind. Zudem spart man Geld, weil man einfach kein Platz für mehr Möbel oder Sachen hat. Das Wichtigste ist eine positive Grundeinstellung gegenüber der Idee des Minimalismus.

Tiny House Grundriss
Ein Tiny House ist ein echtes Raumwunder. Auch auf kleinstem Raum entsteht Wohnkomfort.

Wer innerlich an einem gewaltigen Anwesen hängt, wird in einem kleinen Haus vermutlich nicht wirklich glücklich. Daher sollte ein kleines Holzhaus eine gut überlegte Erwägung sein, die aus dem Herzen kommt. Nur so kann man den Herausforderungen eines kleinen Hauses offen und innovativ begegnen.

Um sich über die Frage klar zu werden, sollte man ein paar Wochen in einem kleinen Apartment oder einem Wohnmobil leben. Für gewöhnlich wird ziemlich schnell klar, ob man sich in einem kleinen Haus wohlfühlt. Für Familien mit Kindern gestaltet sich das Leben in einem kleinen Haus natürlich schwieriger, da es schnell an Privatsphäre oder Rückziehmöglichkeiten für die Kinder und Eltern fehlt.

Dies kann zu Konflikten führen. Tiny Houses sind eher für Singles oder Paare eine wirkliche Option. Die Einteilung des Hauses spielt eine entscheidende Rolle. Zu zweit in einem einzigen Raum zu leben, fällt vielen Menschen mit der Zeit schwer, daher sollte ein kleines Haus, welches von einem Paar bewohnt werden, mehrere Zimmer haben, auch wenn sie klein sind.

Natürlich gibt es auch kreative Möglichkeiten, für Privatsphäre zu sorgen. Vorhänge oder schiebbare Trennwände können Wunder bewirken. Auch für Senioren kann das Leben in einem kleinen Haus reizvoll sein.

Außer dem Probewohnen auf kleinem Raum ist es auch ratsam, Erfahrungsberichte zu lesen und viele Informationen zu sammeln. Natürlich ist klar, im Winter oder bei schlechtem Wetter ist es schwieriger, in einem kleinen Haus zu wohnen. Hitzeperioden können in einem Minihaus auch unangenehm sein.

Romantisches Tiny House im Wald
Tiny Houses werden in vielen Fällen nach individuellen Wünschen gebaut.

Bauantrag für ein kleines Holzhaus

Die größte Schwierigkeit beim Bau eines feststehenden Tiny Houses ist die Baugenehmigung. Zu diesem Thema gibt es zahlreiche Ratgeber. Je nach Region und Land sind die selbstverständlich unterschiedlich. Das Baugrundstück muss in Deutschland zwei Bedingungen erfüllen: Es muss für das Wohnen zugelassen (BauNVO) und erschlossen sein. Dies bedeutet, es muss an das öffentliche Straßen- und Versorgungsnetz angebunden sein.

Ist ein Tiny House wirklich nachhaltig?

Ja, das sind sie. Die ökologischen Vorteile eines kleinen Holzhauses sind nicht zu bestreiten. Die CO2-Emissionen sind bei einem Tiny House deutlich geringer als bei einem normalen Einfamilienhaus. Häuser verursachen ein Drittel aller CO2-Emissionen.
Je kleiner das Haus ist, desto weniger Baumaterialien werden benötigt. Dies spart weitere Ressourcen. Unnötige Wohnfläche wie große Keller, mehrere Badezimmer und ungenutzte Räume müssen geheizt und renoviert werden. Dies kostet natürlich Geld.

Für die Holzhäuser werden viele ökologische Baustoffe verwendet. Diese sind oft etwas teurer, aber dank der geringeren Größe des Hauses fällt dies kaum ins Gewicht. Solarzellen auf dem Dach oder eine Fotovoltaik-Anlage für die Stromerzeugung machen kleine Häuser unabhängiger von externen Anbietern.

In einem Tiny House lebt man automatisch bewusster. Weniger Platz bedeutet weniger Konsumgüter. Schließlich gibt es gar keinen Raum für unnötige Dinge. Daher leben die Bewohner von kleinen Holzhäusern zwangsläufig bewusster.

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