Zu Ostern wird in Deutschland groß gefeiert und gut gegessen. Zu diesem Familienfest kommen alle zusammen, frühstücken gemeinsam und suchen dann die versteckten Ostereier im Garten. Doch die wenigsten kennen den Ursprung der Bräuche und Essensgewohnheiten zu Ostern. Was haben Eier mit dem Osterfest zu tun, und wieso bringt ein Hase und nicht ein Huhn bunte Ostereier? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Wann ist Ostern?

Nach christlicher Tradition ist Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang auf der nördlichen Halbkugel – also frühestens am 22. März, spätestens am 25. April. Die Christen feiern die Auferstehung Jesu. Doch zuvor gedenken sie in der Karwoche vom Sonntag vor Ostern bis zum Karsamstag seines Leidens. Am Gründonnerstag soll Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern eingenommen haben, bevor Judas ihn verraten hat. Am Karfreitag wurde Jesus verurteilt und gekreuzigt. Es ist der erste Tag des Osterfestes, aber auch der strengste Fastentag in der 40tägigen Fastenzeit der Christen. Traditionell wird an diesem Tag kein Fleisch, sondern Fisch gegessen. Aber auch Klopfen und Hämmern sollte vermieden werden, da Jesus ans Kreuz genagelt wurde.

Der Karsamstag ist ein stiller Tag, der an die Grabesruhe Jesu erinnert. In vielen Regionen lodern Osterfeuer, um den Winter zu verabschieden. Ursprünglich wurde die Asche auf  Feldern verteilt, um sie für die kommende Ernte fruchtbar zu machen. Als Zeichen der Hoffnung wird auch die Osterkerze angezündet, die als Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod gilt.

Leckereien für das Frühstüch zu Ostern: bunte Eier im Eierbecher, Spargel in Schinken, gefüllter Braten, Brötchen und Marmelade, Quark mir Erdbeeren und Tulpen, Osterhase und kleine Schokoeier als Deko.
Osterbrunch – das gemütliche Frühstück mit Familie und Freunden darf zu Ostern nicht fehlen.

Brunch, Lamm und Eier zu Ostern

Am Ostersonntag zur Auferstehung Jesu darf dann gefeiert und gegessen werden. Schon zum Osterfrühstück kommt der Lammbraten auf den Tisch. Das Lamm verkörpert die Unschuld Jesu und sein Opfer für die Menschen. Ob gefärbte Hühnereier oder in der Schokoladenversion – auf keinen Fall dürfen Ostereier fehlen. Sie sind das Symbol für das Fest und für neues Leben. Viele Gärten, Fenster oder Ostersträuße werden schon Tage vorher mit bunten Eiern geschmückt. Die Eier stehen im Zusammenhang mit der Fastenzeit, in der ihr Verzehr verboten ist. Früher sammelten sich dadurch große Vorräte. Damit diese nicht verdarben, wurden sie abgekocht, um sie länger haltbar zu machen. Zur Unterscheidung der Frische und von nicht abgekochten Eiern wurden sie eingefärbt. Anfangs ist vor allem rote Farbe verwendet worden, als Zeichen für das Blut Jesu. Später wurden sie auch mit Blättern und Blüten gekocht, um verschiedene Farben zu erhalten. Wer es sich leisten konnte, wickelte die Eier sogar in Blattgold. Aber auch eine alte Legende erklärt das Färben: So soll Maria Magdalena dem römischen Kaiser von der Auferstehung Christi berichtet haben. Dieser meinte jedoch ungläubig, dass Jesu ebenso wenig auferstanden sein könne, wie frisch gelegte Eier rot wären. Im selben Moment färbte sich die Schale der vor ihm liegenden Eier rot.

Bunt gefärbte Ostereier in grünem Grasnest vor hellem Hintergrund – Ostern
Das Färben der Eier gehört zum Vorbereiten des Osterfestes. Der Ursprung dieses Brauches liegt in der Fastenzeit.

Schöne Tradition zu Ostern: die Eiersuche

Doch wann kommt der Osterhase ins Spiel? Ursprünglich ist er nicht der einzige Eierlieferant. Vor den 17. Jahrhundert waren je nach Region auch andere Tiere wie der Fuchs, der Kuckuck oder der Storch dafür zuständig. In den Vogesen wurde zudem erzählt, dass die Kirchturmglocken Gründonnerstag nach Rom fliegen, um die Eier zu holen. Aber auf dem Rückflug verlieren sie die bunten Leckereien, damit die Kinder sie in den Gärten finden. Um keines zu übersehen, muss natürlich gründlich gesucht werden. Dass der Hase sich als Versorger zu Ostern durchsetzte, hat einen simplen Grund: Im Frühjahr, wenn das Gras noch kurz ist, werden Hasen vermehrt gesichtet. Damit bestätigte sich letztendlich die Vermutung, dass der Osterhase die vielen bunten Eier im Garten versteckt. Wenn die Kinder sich am Ostersonntag auf die Suche machten, scheuchten sie viel häufiger Hasen als Hühner im Gras auf – ein deutliches Indiz dafür, dass die Langohren für die Verteilung der Ostereier zuständig sind.

Ostern: Hasenbaby im Gras mit bunten Ostereiern.
Der Hase ist das Symboltier für Ostern.

Wer noch zweifelt, ob es den Osterhasen wirklich gibt, kann sich nur mit viel Geduld auf die Lauer legen. Allerdings kommt Meister Lampe in der Dunkelheit. Neugierige, die sich mit einer Taschenlampe auf die Suche machen, werden ihn vertreiben. Es wird also schwierig, ihn zu enttarnen. Leichter und schöner ist es, an den Osterhasen zu glauben und sich am Ostersonntag auf die Suche nach farbenfrohen Leckereien zu machen.

Rezeptideen zu Ostern:

Dinkel-Quarkteig-Kränze

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