Eine Holzterrasse verbindet harmonisch Haus und Garten.
Eine Holzterrasse verbindet Haus und Garten perfekt miteinander und bietet für die ganze Familie Entspannungsmöglichkeiten.

Sie wünschen sich einen Platz im Freien, an dem Sie entspannt ein Buch lesen können oder abends zusammen mit Freunden oder der Familie den Tag ausklingen lassen können? Dann planen Sie eine Holzterrasse! Wir zeigen Ihnen, was Sie dabei berücksichtigen müssen!

Planen Sie bis ins Detail!

Zunächst müssen Sie einen geeigneten Standort für die neue Holzterrasse festlegen. Beobachten Sie genau, wann und wo Sie in Ihrem Garten Sonne haben. Gleichzeitig überlegen Sie, wie Sie die Terrasse nutzen möchten: Wenn Sie regelmäßig dort essen wollen, sind wärmende Sonnenstrahlen zum Frühstück oder Abendbrot sehr angenehm, pralle Mittagssonne hingegen sollte durch Verschattungsmöglichkeiten wie eine Gelenkarmmarkise  oder ein Sonnenschirm abgehalten werden können. Eine Terrasse direkt am Haus ist praktisch, weil die Wege kurz sind. So ärgern Sie sich nicht, wenn Sie noch einmal quer durch den Garten laufen müssen, weil Sie die Pfeffermühle vergessen haben. Andererseits sind bei vielen Grundstücken die letzten Sonnenstrahlen nur im hinteren Bereich des Gartens abzugreifen – hier ist dann der perfekte Platz für eine Zweitterrasse.

Überlegen Sie auch, ob nicht vielleicht eine feste Terrassenüberdachung gut für Sie ist. Wenn die Abende kühler werden, hält ein Dach die Wärme, und bei Regen, aber dennoch angenehmen Temperaturen lässt sich die Terrasse trotzdem nutzen. Gleichzeitig werden die Terrassendielen vor Nässe geschützt – das erhöht ihre Lebensdauer und die Rutschgefahr wird gesenkt.

Eine genaue Plaung ist beim Bau einer Holzterrasse der erste Schritt.
Bei der Planung der neuen Holzterrasse helfen Zeichnungen und Skizzen, sodass Sie sich ein Bild über Lage und Aufbau machen können.

Machen Sie eine exakte Zeichnung Ihrer Holzterrasse. Dafür messen Sie die vorgesehene Fläche genau aus und zeichnen Sie mit Bleistift und Lineal eine maßstabgetreue Skizze Ihres Gartens. Überlegen Sie bereits, welche Möbel Sie stellen möchten. Ein Esstisch mit sechs Stühlen braucht genügend Platz, und zwar rechnen Sie hier die Tischmaße (mindestens 140×80 cm), die Stuhlmaße (ca. 35×40 cm) sowie 30 cm Bewegungsspielraum ein, sodass alle sich bequem setzen und wieder aufstehen können.

Welches Holz ist besonders geeignet?

Wer gutes Ausgangsmaterial – also besonders witterungsbeständiges Holz – wählt, hat lange Freude an seiner Holzterrasse. Wir empfehlen Ihnen Lärchenholz zu verwenden. Es ist hart und langlebig, aber durchaus bezahlbar und aus heimischer Forstwirtschaft.

Weitere geeignete Holzarten sind:

  • Douglasie: Diese Fichtenart ist ähnlich wie Lärchenholz und besticht durch seine dekorative Zeichnung und rötlich-braune Farbe.
  • Bankirei: Das aus Ostasien stammende rot-bräunliche Holz ist dauerhaft und langlebig. Seine Widerstandsfähigkeit gegen Insekten und Pilze ist sehr gut. Allerdings ist es auch teurer als einheimisches Hartholz. Wer nicht möchte, dass sich die Dielen silbergrau färben, sollte sie jährlich mit passendem Holzöl behandeln.
  • Massaranduba: Das schwere und harte Holz aus der Karibik ist vor allem wegen seiner schönen rötlich-braunen Farbe gefragt. Mit seinen Eigenschaften übertrifft es die meisten einheimischen Hölzer bei Weitem. Es besitzt die Resistenzklasse 1 und überzeugt durch eine Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren. Seine hohe Dichte erfordert allerdings den Einsatz geeigneter Werkzeuge, die meist nur ein professioneller Handwerker besitzt.
  • Cumaru: Auch dieses Holz ist äußerst hart und langlebig. Seine gelb- bis rot-braune Farbe sorgt für eine angenehme Optik. Geeignet ist das Holz besonders, weil es kaum ausblutet und ein geringes Quell- und Schwundverhalten aufweist.

Wichtig: Wenn Sie sich für Tropenholz entscheiden, sollten Sie auf das FSC-Zertifikat achten. Die Forest Stewartship Council (FSC) ist eine internationale Organisation, die sich weltweit für nachhaltige Forstwirtschaft einsetzt. Eine gute Alternative zu Tropenhölzern sind Terrassendielen aus Bambus. Zwar ist die Pflanze, die zur Familie der Gräser gehört, auch kein heimisches Gewächs und muss importiert werden: CO2-Ausstöße und Energiekosten beim Transport belasten daher die Ökobilanz. Da aber die hohlen und extrem stabilen Halme so schnell wachsen wie kaum eine andere Pflanze, können sie alle fünf Jahre geschlagen werden. Diese Nachhaltigkeit gleicht die Nachteile durch den Transport wieder aus. Zum Vergleich: Tropische Harthölzer wachsen sehr langsam und werden nur alle 40 bis 60 Jahre gefällt.

Generell gilt: Eine Holzterrasse hält nicht bis in alle Ewigkeit. Und da Holz ein arbeitendes Material ist, braucht es auch regelmäßige Pflege. Dazu gehören neben dem Erstanstrich regelmäßige Folgeanstriche, gründliche Reinigungen, um Algen oder andere Grünbelage zu entfernen oder auch spezielle Behandlungen, wenn Schädlinge oder Pilze das Holz angreifen.

Deutlich pflegeleichter sind  Dielen aus WPC (=Wood Plastic Composites), die aus einem Holz-Plastik-Gemisch bestehen. Sie brauchen keinen Anstrich, sind recht preiswert und langlebig, aber richtige Holzfans können sie weder in puncto Optik noch in puncto Haptik überzeugen.

Aufbau und Materialien der Holzterrasse

Generell ist der Bau einer Holzterrasse Aufgabe des Fachmanns. Holen Sie sich drei Angebote ein, vergleichen Sie die Preise und Leistungen und besprechen Sie Ihre Pläne. Wenn Sie handwerklich begabt sind, finden sich zahlreiche Bauanleitungen im Internet: Wir empfehlen hier zum einen eine Anleitung mit Bildern und passenden Beschreibungen, zum anderen ein Video.

Den Bau einer Holzterrasse sollten erfahrene Heimwerker oder Profihandwerker übernehmen.
Aufbau einer Holzterrasse: Unterhalb des schwarzen Unkrautvlieses befinden sich bereits die Fundamente, auf denen dann die Sockel- oder Basamentsteine stehen. Auf diese kommen die Trägerbalken, die dann mit den Terrassendielen verschraubt werden.

Folgende Punkte sollten Sie sowohl als Do-It-Yourselfer als auch als Kunde wissen, um eventuelle Fehler beim Handwerker rechtzeitig zu erkennen oder ausbessern zu lassen:

  • Alle sichtbaren Schrauben und Metallteile für die Holzterrasse müssen aus Edelstahl sein, denn normale Holzschrauben fangen an zu rosten. Der Fachhandel bietet speziell für Holzterrassen entwickelte Schrauben wie Senkkopf-Edelstahlschrauben mit Teilgewinde an. Wenn Sie nach Torx-Schrauben fragen, sind Sie auf der sicheren Seite.
  • Planen Sie entweder einen exakten Höhenanschluss oder eine deutlich erkennbare Stufe, um Stolperfallen zu vermeiden. Praktisch und barrierefrei ist ein Holzsteg. Dann können auch Rollstühle oder Kinderwagen die Holzterrasse erreichen.
  • Achten Sie bei geriffelten Holzdielen auf ein geringes Längsgefälle von etwa einem Prozent, also etwa einen Zentimeter pro Meter, damit Regenwasser gut abläuft. Gleichzeitig ist ein Gefälle von zwei Prozent Richtung Garten notwendig, um das Wasser von den Hauswänden fernzuhalten.
  • Oft wird empfohlen, den ersten Trägerbalken mit der Hauswand zu verschrauben. Doch zwischen Wand und Holz sammeln sich gern Schmutz und Regenwasser, sodass sich dort gut Pilze ansiedeln und das Holz schädigen können. Gleichzeitig dehnt sich Holz bei Feuchtigkeit aus. Es drohen Spannungsrisse oder Aufwölbungen.
Damit die Holzterrasse lange hält, sollte sie einmal im Jahr mit Holzöl gestrichen werden.
Eine Holzterrasse braucht Pflege: Direkt nach dem Bau und einmal im Jahr sollten Sie die Dielen mit Holzöl behandeln.

Zum Schluss steht der Anstrich mit einem passenden Holzöl an, damit Ihre Holzterrasse von Anfang an gut gegen Witterungseinflüsse geschützt ist und Sie lange Zeit Freude an ihr haben. Diese Arbeit können Sie selbst erledigen – und sich dabei gedanklich schon einmal ausmalen, wie Sie demnächst auf Ihrer neuen Holzterrasse Platz nehmen.

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